. Die Gartenwelt . Blütentrieb der neuen riesenblumigen Sorte Primadonna. Sammlung von Dombey erhalten und in Grenoble ein besseres Verfahren des Pflanzenpräparierens kennen gelernt hatte. Nicht bloß für sich stellte er ein Herbarium zusammen, sondern auch für seine Freunde fertigte er solche Sammlungen an, so 1771 ein kleines für Herrn von Malesherbes und ein anderes für Julie Boy de la Tour, wie wir im Eingange des fünften Briefes an deren Schwester lesen können. Der achte Brief ist ganz und gar einer Anleitung, die Pflanzen zu sammeln, zu pressen, zu trocknen und aufzukleben gewidmet. Rouss


. Die Gartenwelt . Blütentrieb der neuen riesenblumigen Sorte Primadonna. Sammlung von Dombey erhalten und in Grenoble ein besseres Verfahren des Pflanzenpräparierens kennen gelernt hatte. Nicht bloß für sich stellte er ein Herbarium zusammen, sondern auch für seine Freunde fertigte er solche Sammlungen an, so 1771 ein kleines für Herrn von Malesherbes und ein anderes für Julie Boy de la Tour, wie wir im Eingange des fünften Briefes an deren Schwester lesen können. Der achte Brief ist ganz und gar einer Anleitung, die Pflanzen zu sammeln, zu pressen, zu trocknen und aufzukleben gewidmet. Rousseau hatte auch den Gedanken, sich durch den Verkauf von Her- barien Geld zu verdienen, allein er hatte sich in Hinsicht auf die Zeit und Mühe, die ihre Zusammenstellung erfordert, verrechnet und ist nicht weit damit gekommen. Nachdem Rousseau sich 1771 aus der Gesellschaft, 1772 auch von seinen Freunden zurückgezogen, und 1773 auch seine ganze Korrespondenz aufgegeben hatte, verzichtete er auch auf die Beschäftigung mit der Botanik. Einige Jahre darauf verkaufte er seine botanischen Bücher und Abbildungen, sein großes Herbarium in Folio und seine Samensammlung an den Engländer Malthus. Denn wiederum glaubte er, seine ganze Tätigkeit der Aufdeckung des gegen ihn gerichteten Komplottes und seiner Rechtfertigung widmen zu müssen. Das Werk „Rousseau juge de Jean-Jacques" war die Frucht der Jahre 1773—76. Nach dessen Voll- endung hatte er wieder Muße für seine botanischen Studien, die ihm auch unter- dessen immer lieb geblieben waren. Nun sollte wieder ein neues Herbarium an- gelegt werden, aber die Kräfte des alten, damals noch durch einen Sturz geschwächten Mannes reichten nicht weit. Mit seiner feinen Selbstironie äußert er sich darüber in den Worten: „Sammeln und einlegen will ich alle Gewächse der Alpen und des Meeres und alle Bäume der beiden Indien, auf gut Glück be- ginne ich vor der Hand immerhin mit Gauchheil, Kerbel, Ochsenzunge und K


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