. Denkschriften der Medicinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena. 8i8 Die Entwickelung des Mammarapparates der Monotremen, Marsupialier und einiger Placentalier. 192 auf die Verhältnisse bei den erwachsenen Thieren, auf Grund deren bisher zumeist schlechtweg angenommen wurde, dass der Beutel hier mit dem Beutel dort identisch sei. Angesichts der beträchtlichen ontogenetischen Verschiedenheiten kann die Richtigkeit dieser Präsumption aber keineswegs mehr als einfach selbstver- ständlich bezeichnet werden. Ehe in allgemeinere Erörterungen über die phylogenetische Bedeutung des Marsup
. Denkschriften der Medicinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena. 8i8 Die Entwickelung des Mammarapparates der Monotremen, Marsupialier und einiger Placentalier. 192 auf die Verhältnisse bei den erwachsenen Thieren, auf Grund deren bisher zumeist schlechtweg angenommen wurde, dass der Beutel hier mit dem Beutel dort identisch sei. Angesichts der beträchtlichen ontogenetischen Verschiedenheiten kann die Richtigkeit dieser Präsumption aber keineswegs mehr als einfach selbstver- ständlich bezeichnet werden. Ehe in allgemeinere Erörterungen über die phylogenetische Bedeutung des Marsupialierbeutels eingetreten werden kann, ist vielmehr zu untersuchen, ob in dem Marsupium eine ein- heitliche, auf monophyletischer Grundlage entstandene Bildung vorliegt, oder ob nicht am Ende jene Autoren Recht haben, die eine polyphyletische Entwickelung des Beutels annehmen'). ma Vergleicht man die Genese des Marsupiums bei den 6 von mir untersuchten Beutelthierfamilien, so ergeben sich 4 verschiedene Haupttypen der Beutelentwickelung, die sich auf die einzelnen Familien in folgender Weise vertheilen: I. Didelphyiden und Dasyuriden, IL Perameliden, III. Phalangeriden und Phascolarctiden, IV. Macropodiden. I. Bei den Didelphyiden und Dasyuriden entwickelt sich der Beutel ganz in der früher (Bresslau 1902a, 1904) von mir beschriebenen Weise, auf der Grundlage von Marsupialtaschen, die zuerst als selbständige Ringfalten (Textfig. 115 A nit) im Umkreise der einzelnen Mammaranlagen (ma) fl auftreten und dann durch secundäre Vereinigung der äusseren Abschnitte (s) ihrer Umwallung zu einheitlichen Längsfalten die Beutelfalten bilden, während ihre inneren Abschnitte (-\-) meist gleichzeitig verstreichen und dadurch den für die Ausgestaltung des Beutelinnenraumes nöthigen Oberflächenzuwachs schaffen. II. Im Gegensatz hierzu stellt die erste Beutelanlage bei den Perameliden eine in der Bauchmittellinie gelegene, solide unpaare Epidermiswucherung (Textfig. 115B) dar.
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