. Rande der OefFnung in den oft coniplicirt gebauten Nesselschlauch über- geht (vergl. Fig. 70 a u. h). In der vorliegenden Figur ist der letztere aus einem weitern kegelförmigen Anfangstheil, der in das Innere der Kapsel eingestülpt und mit einigen kürzeren und längeren Widerhaken bedeckt ist, und aus einem sehr langen und feinen Schlauch zusammengesetzt. Dieser geht von der Spitze des Kegels aus und ist um denselben in vielen Spiralen Windungen aufgerollt. Der freibleibende Binnenraum ist von einem nesselnden Secret erfüllt. Das an die Nesselkapsel an- grenzende Protoplasma ist zu einer cont
. Rande der OefFnung in den oft coniplicirt gebauten Nesselschlauch über- geht (vergl. Fig. 70 a u. h). In der vorliegenden Figur ist der letztere aus einem weitern kegelförmigen Anfangstheil, der in das Innere der Kapsel eingestülpt und mit einigen kürzeren und längeren Widerhaken bedeckt ist, und aus einem sehr langen und feinen Schlauch zusammengesetzt. Dieser geht von der Spitze des Kegels aus und ist um denselben in vielen Spiralen Windungen aufgerollt. Der freibleibende Binnenraum ist von einem nesselnden Secret erfüllt. Das an die Nesselkapsel an- grenzende Protoplasma ist zu einer contractilen Hülle diiTerenzirt, die nach Aussen ebenfalls von einer Oeffnung durchbrochen ist (Schneider V. 45). Auf der freien Oberfläche der Zelle erhebt sich nahe der Kapselöftnung ein starrer, glän- zender, haarähnlicher Fortsatz, das Cnidocil. Wenn dasselbe durch irgend einen Fremdkörper be- rührt wird, pflanzt es den Reiz auf das Proto- plasma fort. In Folge dessen zieht sich die contractile Hülle in der Umgebung der Nessel- kapsel plötzlich heftig zusammen, comprimirt dieselbe und treibt den in ihrem Innern ein- geschlossenen Schlauch nach Aussen hervor, wo- bei er wie der Finger eines Handschuhs umge- stülpt wird (Fig. 70 6). Zuerst wird der er- weiterte kegelförmige Anfangstheil mit den Widerhaken nach Aussen hervorgestülpt, dann folgt der Spiral aufgerollte, feine Schlauch nach. Das nesselnde Secret wird wahrscheinlich durch eine Oeffnung im Schlauchende entleert. Auf die Entstehung dieses ausserordentlich complicirten Apparates wirft die Entwicklungs- geschichte Licht. Zuerst bildet sich in jungen Nesselzellen eine ovale Secrethöhle, die sich gegen das Protoplasma durch eine feine Mem- bran abgrenzt; dann wächst von dem freien Zellende aus ein feiner Protoplasmafortsatz in die Secrethöhle hinein, nimmt Lage und Form des inneren Nessel- apparats an und scheidet auf seiner Oberfläche die zarte Schlauchmem- bran ab. Zuletzt diff'erenzirt sich noch die
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