. Berichte der Deutschen Botanische Gesellschaft. Botany; Botany. Ueber heliotropische und geotropische Torsionen. 185 fragt sich nun, ob das Licht allein im Stande ist, diese Torsionen herbeizuführen. Ich will in dieser kurzen Mittheilung die Frage nicht speciell mit Rücksicht auf die Blattstiele eiörtero, sondern ganz allgemein die Möglichkeiten in Erwägung ziehen, bei denen einseitig wirkende Be- leuchtung oder die Schwerkraft Torsionen hervorrufen können. Ich will dabei der Einfachheit halber die Annahme machen, dass die Wachs- thumsintensität von der geförderten Seite nach der gegenüberli


. Berichte der Deutschen Botanische Gesellschaft. Botany; Botany. Ueber heliotropische und geotropische Torsionen. 185 fragt sich nun, ob das Licht allein im Stande ist, diese Torsionen herbeizuführen. Ich will in dieser kurzen Mittheilung die Frage nicht speciell mit Rücksicht auf die Blattstiele eiörtero, sondern ganz allgemein die Möglichkeiten in Erwägung ziehen, bei denen einseitig wirkende Be- leuchtung oder die Schwerkraft Torsionen hervorrufen können. Ich will dabei der Einfachheit halber die Annahme machen, dass die Wachs- thumsintensität von der geförderten Seite nach der gegenüberliegenden stetig und in einem arithmetischen Verhältnisse abnimmt. Man kann rein theoretisch mehrere Möglichkeiten annehmen, bei denen unter dem Einfluss von Licht oder Schwerkraft in cylindrischen oder nahezu cylindrischen Organen Torsionen stattfinden müssen, aber nur zw^ei derselben finden sich, wie ich glaube, in der Pflanze ver- wirklicht. Denkt man sich ein bogenförmig gekrümmtes wachsthums- fähiges Inteinodium oder einen ebensolchen Blattstiel in der Weise dem Lichte ausgesetzt, dass die Strahlen senkrecht zur Krüramungs- ebene des Organes einfallen, so muss die zustandekommende Krüm- mung in einer anderen Ebene liegen wie die früher vorhandene. Damit ist nothwendigerweise zunächst eine scheinbare Torsion verbunden und zwar deshalb, weil die im Wachsthum geförderte Längszone nach der convexen Seite des nunmehr entstehenden stärker gekrümmten Körpers rückt. Man kann sich diese scheinbare Torsion leicht an einem Modeil klar machen: man schneidet einen bogenförmig gekrümmten Stab in kleine etwa zolllange Stücke und verbindet diese untereinander mit Charnieren, welche sich feststellen lassen; die Charniere müssen so angebracht sein, dass alle nach derselben Seite gehen und eine Krüm- mung der einzelnen Stücke gegen einander zulassen, deren Richtung zur Ebene der bereits vorhandenen Krümmung senkrecht steht, etwa wie in beistehender Fig. 1. Hat m


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