. Die Gartenwelt. Gardening. XX, 31 Die Gartuuwelt. 367 Dabei kommt es weniger auf die Menge als auf die Art der Unkrautpflanzen an. Abgesehen von wirklichen Kulturpflanzen, welche durch ihr unerwünschtes Wachsen in andersartigen Kulturen Schaden verursachen, sind es vor allem eine ganze Reihe Kräuter, die sich in buntgewürfelten Gattungen über unsere Felder und Gärten verbreiten und schonungslos sämtliche Nutzpflanzen er- sticken würden, wenn der Mensch nicht Halt geböte. Der kleine Ehrenpreis wird aber, selbst wenn er in größerer Menge auf- tritt, weniger schädlich sein, als die aufdringlich


. Die Gartenwelt. Gardening. XX, 31 Die Gartuuwelt. 367 Dabei kommt es weniger auf die Menge als auf die Art der Unkrautpflanzen an. Abgesehen von wirklichen Kulturpflanzen, welche durch ihr unerwünschtes Wachsen in andersartigen Kulturen Schaden verursachen, sind es vor allem eine ganze Reihe Kräuter, die sich in buntgewürfelten Gattungen über unsere Felder und Gärten verbreiten und schonungslos sämtliche Nutzpflanzen er- sticken würden, wenn der Mensch nicht Halt geböte. Der kleine Ehrenpreis wird aber, selbst wenn er in größerer Menge auf- tritt, weniger schädlich sein, als die aufdringliche Distel, die sich hier und dort oft gar zu sehr breit macht. Natürlich ge- langen nur solche Samen zur Entwicklung, die ungefähr zu gleicher Zeit mit denen der Kulturpflanzen ausreifen. Diese Samen ge- langen immer wieder in das Saatgut, dem sie in Größe und Form oft ziemlich genau gleichen. Wie wir überall im großen Naturreich eine Anpassung charakteristischer Eigenschaften in Gestalt und Färbung vorfinden, so daß bestimmte Tier- und Pflanzenformen sich zum Verwechseln ähnlich sehen, eine Anpassung, die zum Schutze stattfindet, so ist dies auch bei den meisten Samen der Unkräuter der Fall (Mimikry). Die Samen des Ackerwachtelweizens z. B. stimmen mit dem Weizensamen ziemlich überein, die des Wild- hafers sind yon denen des echten Hafers schwer zu trennen. Sie kommen mit der Aussaat auf den Acker, andere wieder trägt der Wind auf das Land, denn die Samen sind ja oft so leicht, daß ein schwacher Hauch genügt, sie fortzuwehen. Wieder andere werden durch den Regen mit dem Erdreich angeschwemmt oder durch Tiere verbreitet. Dazu kommt die außerordentliche Widerstands- fähigkeit vieler Unkrautsamen. Sie passieren den Darmkanal der Tiere, welche die Früchte fressen, ohne ihre Keimkraft zu ver- lieren, und gelangen mit dem Kot auf das Feld. Unkraut vergeht nicht. Die Wege sind also recht zahlreich, auf denen es Eingang in Feld und Garten findet. Und wälzt


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