. Instrumentationslehre, von Hector Berlioz. Ergänzt und rev. von Richard Strauss. ht. Der französische Ton, wenn auch dünner und oftvibrierend, ist viel modulatlons= und anpassungsfä- higer, aber trotzdem, wenn es darauf ankommt, imForte durchdringend und auch besser in die Ferne tra-gend. Ganz besonders trifft dies fürs Englische Hörn zu;man beachte seine musterhafte Anwendung und Mischungmit Flöten, Oboen, Klarinetten, Fagotten im ersten undzweiten Akte Lohengrin, deren Wirkung durchaus ver-fehlt und gegen die Absicht des Autors wäre, wenn dasEngl. Hörn, wie es bei deutscher Behandlung oft


. Instrumentationslehre, von Hector Berlioz. Ergänzt und rev. von Richard Strauss. ht. Der französische Ton, wenn auch dünner und oftvibrierend, ist viel modulatlons= und anpassungsfä- higer, aber trotzdem, wenn es darauf ankommt, imForte durchdringend und auch besser in die Ferne tra-gend. Ganz besonders trifft dies fürs Englische Hörn zu;man beachte seine musterhafte Anwendung und Mischungmit Flöten, Oboen, Klarinetten, Fagotten im ersten undzweiten Akte Lohengrin, deren Wirkung durchaus ver-fehlt und gegen die Absicht des Autors wäre, wenn dasEngl. Hörn, wie es bei deutscher Behandlung oft der Fall,als selbstständiger Körper hervorstechen würde, stattals feiner Kitt und Vermittler der Klangfarben der üb-rigen Holzbläser zu wirken. Edition Peters. 199 Das Englische Hörn. Dieses Instrument ist sozusagen der Alt derOboe und besitzt beinahe den ganzen Umfang der-selben; manche Englische Hörner besitzen auch dastiefe b. Man schreibt es im Violinschlüssel wie eineOboe in tief F, folglich eine Quinte höher, als es inWirklichkeit ertönt. Seine Tonleiter. Wenn das Orchester in C spielt, muß das EnglischeHörn in G, wenn das Orchester in D spielt, muß esin A geschrieben werden Was wir schon bei der Oboe bezüglich der Schwie-rigkeiten der Applikatur beim Zusammentreffen ge-wisser erhöhter oder erniedrigter Töne gesagt ha-ben, findet auch auf das Englische Hörn Anwendüngj) nur sind bei ihm schnelle Tonfolgen von noch schlechte-rer Wirkung. Sein Klang, weniger durchdringend,mehr verschleiert und schwerer als der der Oboe, eig-net sich nicht so wie dieser zur Fröhlichkeit ländli-cher Melodien. Ebensowenig würde es herzzerrei-ßende Klagen wiedergeben können; die Laute leb-haften Schmerzes sind ihm beinahe versagt. SeineTöne sind schwermütig, träumerisch, edel, etwasverschwommen, gleichsam aus der Ferne kommend;kein anderes Instrument ist so gut geeignet Bil-der und Empfindungen vergangener Zeiten aufsneue zu erwecken, wenn der Komponist


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