Von deutscher Kunst : gesammelte Aufsätze und nachgelassene Schriften . sich zweiTürme angelegt, welche unausgebaut geblieben sind. Zwei andere Türme stehenan der westlichen Fassade. Das ganze Denkmal darf nicht dem sogenanntenUebergangsstile zugewiesen werden, sondern ist fertig gotisch. Denn spitzbogiggebildet sind die Schildbogen der Gewölbe, aufgelöst in leichte Wände und inStrebepfeiler erscheinen die Mauern, der Schub der Wölbung von Chor undMittelschiff wird durch Strebebogen nach außen hin übertragen. Alle Profilierungenzeigen das Gepräge des neuen Stils, und der höchst mannigfaltige,


Von deutscher Kunst : gesammelte Aufsätze und nachgelassene Schriften . sich zweiTürme angelegt, welche unausgebaut geblieben sind. Zwei andere Türme stehenan der westlichen Fassade. Das ganze Denkmal darf nicht dem sogenanntenUebergangsstile zugewiesen werden, sondern ist fertig gotisch. Denn spitzbogiggebildet sind die Schildbogen der Gewölbe, aufgelöst in leichte Wände und inStrebepfeiler erscheinen die Mauern, der Schub der Wölbung von Chor undMittelschiff wird durch Strebebogen nach außen hin übertragen. Alle Profilierungenzeigen das Gepräge des neuen Stils, und der höchst mannigfaltige, besonders inden Friesen am Chor zu großer Schönheit sich aufschwingende Blätterschmuckist aufgefaßt und behandelt genau in der Weise wie in unseren Bauten in Geln-hausen, Magdeburg (Chor) und Maulbronn. Der mitgeteilte westliche Aufriß spiegelt die Höhenteilung des Langhauseswieder. Dasselbe baut sich in vier Stockwerken auf, weil das Seitenschiff zwei- Zuerst gedruckt im Zentralblatt der Bauverwaltung 1884, S. 340. ??< D < ?JWS s o o C/3. co co 3 u c<u 3 J3 < 4- < 3 273 stöckig ist, also über den unteren Gewölben noch sogenannte Galerien diese folgt das die Höhe der anschießenden Pultdächer ausgleichende Triforium,eine Anordnung, welcher von unserer älteren, durch Nichttechniker gepflegtenKunstgeschichtschreibung (s. Schnaase, Geschichte der bildenden Kiinste, Band V)seltsamerweise der Vorwurf des ,,Pleonasmus gemacht wird. Darüber setzt sichder Lichtgaden mit den Oberfenstern auf. Auf der mittleren Abteilung derFassade ist das Geschoß des Triforiums mit dem des Lichtgadens zusammen-gezogen, um die erforderliche Höhe fiir Anlage der großen Rose zu Rose bietet am ganzen Bauwerk den einzigen Fall der Verwendung vonMaßwerk und stimmt gänzlich überein mit zwei Rosenfenstern in Auxerre undin Regensburg (an St. Ulrich). Die übrigen Oeffnungen und die Nischen derWestfront bedienen sich teils des Rund-, teils de


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