. Die Ursprungsformen des griechischen Akanthusornamentes und ihre naturlichen Vorbilder. es Schaftes gegen das Ausweichen unter demBalkendrucke bildlich zu verkörpern. Diese Widerstandskraft äufsert sich nicht nurim Astragal selbst, welches die versteifende Querscheibe des Pflanzenknotens stili-sirt, sie äufsert sich auch in der cylindrischen Anordnung der Kapitellblätter, welchehäufig in ihren Fufstheilen zum Zwecke festerer Umschnürung des Schaftes wie zueiner statisch wirkenden Hülse verbunden dargestellt werden. Das Sinnbild derumschnürenden Riemen und Astragale, welche frühere Kapitellfo


. Die Ursprungsformen des griechischen Akanthusornamentes und ihre naturlichen Vorbilder. es Schaftes gegen das Ausweichen unter demBalkendrucke bildlich zu verkörpern. Diese Widerstandskraft äufsert sich nicht nurim Astragal selbst, welches die versteifende Querscheibe des Pflanzenknotens stili-sirt, sie äufsert sich auch in der cylindrischen Anordnung der Kapitellblätter, welchehäufig in ihren Fufstheilen zum Zwecke festerer Umschnürung des Schaftes wie zueiner statisch wirkenden Hülse verbunden dargestellt werden. Das Sinnbild derumschnürenden Riemen und Astragale, welche frühere Kapitellformen an ihrem An-sätze verwenden, wird beim Korinthischen Kapitell durch ein vegetabiles Gleichnifserweitert, für dessen formale Ausgestaltung der Grieche in den quirlständigen Blatt-scheiden-Gruppirungen der Doldenschäfte und anderer stengelumhüllenden Scheidendes Pflanzenschaftes anregende Vorbilder zu finden wufste. Um meine Ansicht über die Beziehungen der natürlichen Vorbilder zu denAkanthuskunstformen schliefslich noch einmal scharf zusammenzufassen, so halte ich. 39 für erwiesen, dafs zuerst die einfach gezackten Stützblätter der Akanthusblüthe alsPortraitformen in das überlieferte Ornament eingefügt wurden. Das geht hervornicht nur aus ihrem individuellen Habitus, sondern auch aus dem Umstände, dafssie in der gleichen Funktion im Ornamente auftreten, welche sie in der Pflanzeausüben, nämlich als Stütz- und Deckblätter von Blüthen und Verzweigungen, wennsie nicht wie in den frühesten Formen der gemalten Stelenkrönungen auf den Le-


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