. Die Gartenwelt. Gardening. 486 Die Gartenwelt. XXIV, 51 führungen einbürgern, wenn wir sie nicht angeben und stets erneut dem Käufer vor Augen führen? Auf kleinen Schiidchen, auf den Flügeln von Papier-Schmetterlingen, auf Fähnchen oder Papier-Schleifchen ließe sich dies alles sehr nett an- bringen, und man würde dadurch mehr Wirkung erzielen als etwa durch das ausgestellte Lichtbild einer Sängerin oder dergleichen. Nun erst unsere Samenhandlungen! Was tun diese für die Verbreitung der Pflanzennamen? Was liest man in den Schaufenstern einer Großstadtsamenhandlung meistens? „Venetan", „U


. Die Gartenwelt. Gardening. 486 Die Gartenwelt. XXIV, 51 führungen einbürgern, wenn wir sie nicht angeben und stets erneut dem Käufer vor Augen führen? Auf kleinen Schiidchen, auf den Flügeln von Papier-Schmetterlingen, auf Fähnchen oder Papier-Schleifchen ließe sich dies alles sehr nett an- bringen, und man würde dadurch mehr Wirkung erzielen als etwa durch das ausgestellte Lichtbild einer Sängerin oder dergleichen. Nun erst unsere Samenhandlungen! Was tun diese für die Verbreitung der Pflanzennamen? Was liest man in den Schaufenstern einer Großstadtsamenhandlung meistens? „Venetan", „Uspulun", „Citozit", „Piscidin", alles wahrlich keine deutschen Bezeichnungen, keine sich ins Ohr und Gedächtnis einschmeichelnden Wörter, und da soll es schwer fallen, den schön klingenden Namen einer Pflanze oder Blume zum Allgemeinwissen der Menge zu erheben? Wir müssen ihn nur bekannt machen und bei jeder Gelegenheit benutzen! An uns Gärtnern liegt es also einzig und Gruppe der Chrysanthemum-Sorte „Couverse". fin<ii einer von Alice Malzdorf f im Gartenbaubetrieb Rot he (vorm. Kiausch), Zehlendorf, für die „Gartenwelt** gef. Aufnahme. wenn die Namen sich nicht einbürgern, da wir selbst zu wenig Wert darauf legen. Ein jeder sollte sich zum Wahl- spruch machen: „Res non verba", „Taten nicht Worte". Es ist unendlich traurig, aber wahr, daß viele unserer Berufsgenossen — ich meine besonders Gehilfen und Lehr- linge — erschreckend wenig Kenntnisse und Bildung auf wissenschaftlich-beruflichem Gebiete besitzen, und man braucht sich deshalb nicht über die soziale Stellung des Gärtners im allgemeinen zu wundern. Solche Leute können auch nicht mit Stolz sagen, daß sie Gärtner sind. Sie verleugnen deshalb auch, wo sie können, ihren Beruf. Da soll der Krieg Schuld haben, da sollen die Bücher zu teuer sein, man hat keine Zeit und so weiter. Aber im Grunde fehlt nur die Erkenntnis, daß man lernen muß,


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