. Die Gartenwelt. Gardening. 362 Die Gartenwelt. VI, 31 schnittlich hefert eine solche gut bewurzelte Pflanze das Wurzelmaterial für etwa 60—80 Schnittlinge. Sind die brauchbaren Wurzeln von der anhaftenden Erde durch Abspülen in reinem Wasser befreit, die Schnitt- linge mit lauem Wasser sorgfältig von allen Unreinlich- keiten und etwa anhaftendem Ungeziefer gesäubert und die Blätter in der üblichen Weise mit einem Bindfaden zusammengebunden, so kann sofort zum Einsetzen der Wurzelstückchen durch Halbspalt- oder Geissfuss- pfropfen geschritten wer den, Methoden, die sich beide gleich gut tewäh


. Die Gartenwelt. Gardening. 362 Die Gartenwelt. VI, 31 schnittlich hefert eine solche gut bewurzelte Pflanze das Wurzelmaterial für etwa 60—80 Schnittlinge. Sind die brauchbaren Wurzeln von der anhaftenden Erde durch Abspülen in reinem Wasser befreit, die Schnitt- linge mit lauem Wasser sorgfältig von allen Unreinlich- keiten und etwa anhaftendem Ungeziefer gesäubert und die Blätter in der üblichen Weise mit einem Bindfaden zusammengebunden, so kann sofort zum Einsetzen der Wurzelstückchen durch Halbspalt- oder Geissfuss- pfropfen geschritten wer den, Methoden, die sich beide gleich gut tewäh ren. Die auf zwei Seiten ihres oberen Endes mit scharfem Messer keil- artig oder als Geissfuss angeschnittenen, etwa 3 bis 4 cm langen Wurzel- stückchen werden in den entsprechenden Schnitt des Augenmate- rials unterhalb des Blatt- knotens gut eingepasst, und dann wird die Wunde mit einem feinen Baumwollfaden in der Richtung von unten nach oben dicht verbunden. Den Wundverschluss mit einem Bastfaden herzu- stellen, ist nicht rätlich, weil Bast zu langsam ver- morscht und dann bald einschneidet, was man bei dem Gebrauch dün- ner Baumwollfäden, ohne dass ein besonderes Lö- sen erforderlich wird, nicht zu befürchten hat; auch jedes Verstreichen der Wunden mit Baum- wachs unterbleibt. Erst nachdem sich ein grösserer Posten von Veredelungen angesammelt und der aus den Wunden reich- lich fliessende Milchsaft sich verdickt hat, werden dieselben in kleine Stecklingstöpfe sorgfältig, aber fest in eine leichte, sandige Erde eingetopft und durch kleine Holzstäbe, welche durch die zusammengebundenen Blätter geschoben werden, wird ihnen ein fester Halt gegeben. Darauf werden die Schnittlinge sofort in ein geschlossenes, warmes Vermeh- rungshaus auf eine recht gleichmässige Bodenwärme von 30—38 " C. gebracht, bei starker Sonne leicht beschattet und durch wiederholtes leichtes Spritzen init lauwarmem Wasser fiir einen angemessenen Feuchtigkeitsgrad der Luft und


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