. Die Gartenwelt . Schloß Dyck. Kleines Türmchen auf einem Eckpfeiler am Wasser. zum Feiertag eine Portion „Geröstete" mit Brat- oder „Schütze- wurst" zu 70 Pfennigen, dazu ein oder zwei Schoppen Bier. Heute wundert man sich, wie man dazumal mit so kleinem Einicommen zurecht Icam und ohne nennenswerten elterlichen Zuschuß noch ordent- liche Kleidung dazu beschaffen konnte. Hierauf 1880 nach Schlesien zurück als Obergehilfe an den botanischen Garten der landwirtschaftlichen Akademie zu Proskau, im letzten Jahre vor deren Auflösung, mit 90 Mark Monatsgehalt und Wohnung. Wie ein Krösus
. Die Gartenwelt . Schloß Dyck. Kleines Türmchen auf einem Eckpfeiler am Wasser. zum Feiertag eine Portion „Geröstete" mit Brat- oder „Schütze- wurst" zu 70 Pfennigen, dazu ein oder zwei Schoppen Bier. Heute wundert man sich, wie man dazumal mit so kleinem Einicommen zurecht Icam und ohne nennenswerten elterlichen Zuschuß noch ordent- liche Kleidung dazu beschaffen konnte. Hierauf 1880 nach Schlesien zurück als Obergehilfe an den botanischen Garten der landwirtschaftlichen Akademie zu Proskau, im letzten Jahre vor deren Auflösung, mit 90 Mark Monatsgehalt und Wohnung. Wie ein Krösus kam man sich da vor, hatte leichte Arbeit und ein angenehmeres Leben, aber übrig blieb auch hier nicht viel. Danach 1881 ein Ruf von Gaucher als Obergärtner und Lehrer für seine erweiterte Obstbauschule. Gehalt mit Ver- pflegung und Wohnung im ersten Jahre 40 Mark, im zweiten 50 Mark monatlich, oder im ersten Jahre 1000 Mark, im zweiten 1200 Mark, steigend jährlich um 100 Mark bis zu 1500 Mark, nebst Wohnung. Morgens als erster heraus, abends als letzter zur Ruhe. Mit einem Jahre hatte man genug, aber nicht wegen der Arbeit. Der grüne Rhein lockte! Es kam ein Angebot vom früheren Proskauer Chef als Obergärtner an den Akademischen Versuchsgarten der landw. Akademie zu Poppeisdorf—Bonn mit monatlich 90 Mark. — Kaum eingetreten, ein solches von größler Baum- schule als Obergärtner fürs Formobstrevier mit monatlich 80 Mark. Abgelehnt! — Nach drei Jahren versuchte Selbständigkeit, die verunglückt 1897 wieder aufgegeben wurde. 1898 als verheirateter Mann Obstbautechniker des Ober- hessischen Obstbauvereins nach Friedberg in Hessen. Gehalt jährlich 1800 Mark, jährlich 80 bis 100 Reise- tage für Wandervorträge in der Provinz mit 5 Mark Tagegeld und 2 Mark für Uebernachten. Der „Ueber- schüß" aus letzteren sollte als Wohnungsbeihilfe gelten! — Die Jahre vorher erhielten verheiratete Kollegen 1500 Mark und 5 Mark Reisekosten ver- gütet. —
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