. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology, Comparative. 378 Fünftes Capitel. 0 m in der Secunde. Mau hat verschiedene Methoden ersonnen, um die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Reizes im Nerven zu ermittehi, ein Unternehmen, das bei der grossen Schnelligkeit des Vorganges nicht leicht ist. Das Prineip aller dieser Methoden beruht auf der Feststellung der Zeitdifferenz zwischen dem Eintritt einer Muskel- zuckung, wenn der dazu gehörige Nerv sehr nahe dem Muskel gereizt wird, und dem Eintritt der Zuckung bei Reizung des Nerven an einer entfernteren Stelle. Zu diese


. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology, Comparative. 378 Fünftes Capitel. 0 m in der Secunde. Mau hat verschiedene Methoden ersonnen, um die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Reizes im Nerven zu ermittehi, ein Unternehmen, das bei der grossen Schnelligkeit des Vorganges nicht leicht ist. Das Prineip aller dieser Methoden beruht auf der Feststellung der Zeitdifferenz zwischen dem Eintritt einer Muskel- zuckung, wenn der dazu gehörige Nerv sehr nahe dem Muskel gereizt wird, und dem Eintritt der Zuckung bei Reizung des Nerven an einer entfernteren Stelle. Zu diesem Zwecke kann man das Du Bois- REYMOND'sche Federmyographion benutzen, einen Apparat, der zur graphischen Darstellung einer Muskelbewegung dient. Der Apparat besteht aus einem Muskelhalter, in dem ein Wadenmuskel vom Frosch, dessen Nerv frei präparirt ist, mit dem Oberschenkelknochen so be- festigt wird, dass er mit einem Hebel in Verbindung steht, der jede Zuckung des Muskels mitmacht und mittelst einer feinen Spitze auf einer plötzlich vorbeigeschnellten, berussten Glastafel verzeichnet. Die Glastafel gleitet in einem schlittenartigen Gestell in verticaler Ebene vor dem Schreibhebel vorbei und wird durch eine Feder in Bewegung gesetzt. Gleichzeititg mit der Auslösung der Federkraft wird auch ein elektrischer Reiz auf den Muskelnerven ausgelöst und ausserdem eine Stimmgabel zum Tönen gebracht, die ihre Schwingungen ebenfalls vermöge einer Schreibspitze auf der schwarzen Glastafel verzeichnet. Reizt man nun einmal den Nerven in einer Entfernung von etwa 3 cm vom Muskel und einmal unmittelbar in der Nähe des Muskels, so er- folgt die Zuckung das erste Mal um eine geringe Zeit später, als das zweite Mal, weil der Reiz beim ersten Mal eine längere Strecke zu durchlaufen hat, als beim zweiten Mal, ehe er auf den Muskel selbst wirken kann. Diese Differenz in der Zeit, Avelche in beiden Fällen vergeht vom Moment der Reizung bis zum Eintreten der Zuckung, kann man auf der


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