. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 136 Eeptiliengebisses, wenn diese Einrichtung überhaupt so genannt werden darf, ist lediglich eine Anpassungserscheinung und dazu be- stimmt, zu verhindern, daß während des Zahnwechsels sämtliche Zähne auf einmal verloren gehen. Das zeitliche Alternieren der ein- zelnen Zahnanlagen bei Eeptilien entspricht nicht der ersten und zweiten Dentition der Säugetiere, sondern nur einer Reihe, indem auch innerhalb dieser die einzelnen Elemente zu verschiedenen Zeiten fertiggestellt und abgeworfen werden. Ein regelmäßiges Alternieren f


. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 136 Eeptiliengebisses, wenn diese Einrichtung überhaupt so genannt werden darf, ist lediglich eine Anpassungserscheinung und dazu be- stimmt, zu verhindern, daß während des Zahnwechsels sämtliche Zähne auf einmal verloren gehen. Das zeitliche Alternieren der ein- zelnen Zahnanlagen bei Eeptilien entspricht nicht der ersten und zweiten Dentition der Säugetiere, sondern nur einer Reihe, indem auch innerhalb dieser die einzelnen Elemente zu verschiedenen Zeiten fertiggestellt und abgeworfen werden. Ein regelmäßiges Alternieren findet allerdings nicht mehr statt, da die Anzahl der Zähne verringert ist. Damit komme ich auch zu einer anderen Auffasung von der Be- deutung des freien Zahnleistenendes als Bolk. Der Satz von Bolk: Findet sich lingual von einer Zahnanlage ein freies Zahnleistenende, dann gehört dieser Zahn zur äußeren Eeihe (Milchgebiß), fehlt ein solches, dann muß der Zahn der inneren Reihe (permanentes Ge- biß) zugehörig betrachtet werden, , N. X V y, \-s,/ 9 / X ^^^ nach keiner Richtung hin V^^ y^ l \ \\ ^'i)^ zutreffend. Weder gibt es im Gebisse der Reptilien und der Säugetiere zwei Reihen, die bei ersteren alternierend zu einer Reihe zu- sammentreten, bei letzteren das Milch- und Ersatzgebiß bilden, noch ist das Vorhandensein oder Fehlen eines freien Zahnleistenendes aus- reichend für eine Entscheidung der Frage, ob der betreffende Zahn der Milchzahnreihe oder der bleibenden Dentition angehört. Ebenso wie es Milchzähne gibt, die kein freies Zahnleistenende besitzen, weil die permanente Dentition rückgebildet ist, ebenso gibt es bleibende Zähne, die ein solches aufweisen. Das Vorhandensein eines freien Zahnleistenendes beweist nur, daß an dieser Stelle die Produktions- fähigkeit der Zahnleiste noch anhält. In einfachster Weise erklärt sich diese Tatsache aus ihrer Stammesgeschichte, da sie bei niederen Wirbeltieren die Aufgabe hat, fortdauernd neue Zahnanlagen z


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