. Die Gartenwelt. Gardening. XVI, 39 Die Gart : nwelt. 541 Ein aufmerksamer Beobachter wird bald die kläglichen Töne der Nachtig-all verstehen lernen, wenn sie von irgend einem Raubtier bedroht ist. Nicht selten gelingt es, diesem Klagerufe mit der Büchse folgend, eine lauernde Katze für immer unschädlich zu machen. Bei kühler, regnerischer Witterung findet man manchmal vorwitzig aus dem Nest geschlüpfte, kaum mit den ersten Federchen bedeckte und vor Nässe und Kälte erstarrte junge Nachtigallen am Boden kauernd, um welche sich die Alten oft vergeblich bemühen. Am Tage legt man diese hilflosen


. Die Gartenwelt. Gardening. XVI, 39 Die Gart : nwelt. 541 Ein aufmerksamer Beobachter wird bald die kläglichen Töne der Nachtig-all verstehen lernen, wenn sie von irgend einem Raubtier bedroht ist. Nicht selten gelingt es, diesem Klagerufe mit der Büchse folgend, eine lauernde Katze für immer unschädlich zu machen. Bei kühler, regnerischer Witterung findet man manchmal vorwitzig aus dem Nest geschlüpfte, kaum mit den ersten Federchen bedeckte und vor Nässe und Kälte erstarrte junge Nachtigallen am Boden kauernd, um welche sich die Alten oft vergeblich bemühen. Am Tage legt man diese hilflosen Geschöpfe einfach wieder ins Nest, ist es aber gegen Abend, so tut man besser, sie in einem mit Watte ausgepolsterten Körbchen am wärmenden Herde über- nachten zu lassen. Bringt man sie am nächsten Morgen den ängst- lich suchenden Alten wieder, so giebt's eine rührende Familienscene des Wiedersehens. Die Nachtigall ist nicht so scheu, wie man nach der versteckten Wahl ihres Nestes anzunehmen geneigt ist. Oft kam sie beim Graben und Pflanzen in die nächste Nähe der Gartenarbeiter und holte sich die Würmer aus dem aufgelockerten Erdreich. Die Nachtigall ist also zutraulich und gewöhnt sich bald an den Menschen, der es mit ihr gut meint; und dies ist von großem Vorteil bei dem Versuche ihrer künstlichen Ansiedelung in solchen Parks, wo alle Lebensbedingungen für die Nachtigall vorhanden, beziehungs- weise geschaffen worden sind. Zur künstlichen Ansiedlung sucht man einen versteckten, von anderen dichten Beständen umgebenen und schattigen Platz im Parke, am Wasser oder auf einer kleinen Insel aus und errichtet über dem Unterholz ein Gehege aus engmaschigem Drahtgeflecht, welches nur 1 /s m hoch, aber möglichst umfang- reich, wenigstens 2 m im Quadrat, oder 3 m im Durchmesser groß sein muß. Wenn man nicht Wasser in der Nähe hat, stellt man große und flache, stets mit frischem Wasser gefüllte Näpfe auf. Zur Zeit der Heimkehr der Nachtigallen aus dem


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