. Abhandlungen der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 354 Bei den Oraugutan-Männchen beträgt im früheren Säuglingsalter die Entfernung der beiden oberen halbzirkelförmigen Schläfenlinien von einander im Maximum 65°/o des ganzen Schädelquerbogens, wir sehen dann mit steigendem Alter die Entfernung der Schläfenlinien über den Scheitel gemessen ganz regelmässig sinken, um bei ganz alten zu 0 zu werden. Bei den Orangutan-Weibchen schreitet die durch das Älter bedingte Annäherung der beiden oberen Schläfenlinien, in kaum graduell etwas verschiedener Weise fort, nur das Endresultat d


. Abhandlungen der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 354 Bei den Oraugutan-Männchen beträgt im früheren Säuglingsalter die Entfernung der beiden oberen halbzirkelförmigen Schläfenlinien von einander im Maximum 65°/o des ganzen Schädelquerbogens, wir sehen dann mit steigendem Alter die Entfernung der Schläfenlinien über den Scheitel gemessen ganz regelmässig sinken, um bei ganz alten zu 0 zu werden. Bei den Orangutan-Weibchen schreitet die durch das Älter bedingte Annäherung der beiden oberen Schläfenlinien, in kaum graduell etwas verschiedener Weise fort, nur das Endresultat des Wanderungsprocesses der Schläfenlinien ist nicht wie bei den Männchen vollkommene Verschmelzung. Der Process bleibt normal bei den ältesten Weibchen auf einer Stufe stehen, welche bei dem männlichen Geschlecht den jugendlichen erwachsenen Exemplaren entspricht. Nur wie einzelne alte Männchen, darin, dass sie keine vollkommen ver- schmolzene Crista gebildet haben, den jugendlichen und weiblichen Typus conserviren, so sehen wir bei alten Weibchen ausnahmsweise auch die beiden oberen Schläfenlinien sich so be- trächtlich annähern, dass beinahe männliche Verhältnisse erreicht werden (Index 7,6; 5,4). Diese starke Altersverschiebung der beiden Schläfenlinien auf jeder Schädelseite machen die Orangutanschädel um so mehr geschickt, die Hyrtl'sche Vermuthung zu prüfen, als bei ihnen ja auch die sagittale Theilung der Scheitelbeine, die Sutura parietalis, relativ häufig beobachtet werden kann. In den Abbildungen, Fig. 17 bis 25, sind mit der sagittalen Parietalsutur auch die untere und die obere halbzirkelförmige Schläfeulinie eingezeichnet. Ich dächte, jeder Blick auf diese Abbildungen müsste ein Auge, welches sehen kann, davon überzeugen, dass die Trennung des Scheitelbeins mit der oberen halbzirkelförmigen Schläfenlinie ebensowenig zu thun hat wie mit der unteren. Die jetzt ziemlich allseitig als richtig anerkannte Erklärung für die Bedeutung


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