. Handbuch der glasmalerei für forscher, sammler und kunstfreunde, wie für künstler, architekten und glasmaler. ns und der deutschen frühromanischen Schule springtsofort in die Augen. An die Stelle der Einzelfigur ist die Szene,,an die Stelle der Vertikalendas Medaillon getreten. Auf dem einenMedaillon sehen wir in vier Szenen die Legende Gamaliels unddes Priesters Luzian, ein anderes zeigt die symbolischen Gestaltender Kirche und Synagoge, ein drittes enthält die Kreuzigungwährend von einem vierten Glasgemälde nur mehr die linke Seiten-figur erhalten ist. Gegenüber der von allem Wirklichen ab


. Handbuch der glasmalerei für forscher, sammler und kunstfreunde, wie für künstler, architekten und glasmaler. ns und der deutschen frühromanischen Schule springtsofort in die Augen. An die Stelle der Einzelfigur ist die Szene,,an die Stelle der Vertikalendas Medaillon getreten. Auf dem einenMedaillon sehen wir in vier Szenen die Legende Gamaliels unddes Priesters Luzian, ein anderes zeigt die symbolischen Gestaltender Kirche und Synagoge, ein drittes enthält die Kreuzigungwährend von einem vierten Glasgemälde nur mehr die linke Seiten-figur erhalten ist. Gegenüber der von allem Wirklichen abge-wendeten Übersinnlichkeit der deutschen Schule, deren eisernenRuhe, zeichnet die französischen Arbeiten ein bemerkenswertesStreben nach Realismus, insbesondere nach Versinnlichung desinneren Lebens, aus. Dies geschieht aber nicht etwa durch denGesichtsausdruck, als vielmehr durch Aktionen und Körper-bewegungen, die gerne bis zu unnatürlichen Verdrehungen aus-arten, wie auf den Glasgemälden zu Le Mans zu erkennen ist. DieGewänder sind an den unteren Teilen faltiger und bewegter, Hände Tafel 7. Detail aus einem Glasgemälde der Kathedrale zu Hälfte des 12. Jahrhunderts. 59 werden nicht sklavisch streng auf der Brust gehalten, sondernentfernen sich vom Leibe. Dies alles soll dem Streben nach Ver-äußerlichung des Pathos, dem frischeren Naturalismus besonders fällt die Wiedergabe anatomischer Kenntnissean dem Körper Christi auf. Trotz dieser gewaltigen Unterschiedein der Auffassung finden sich andererseits sehr viele Berührungs-punkte zwischen der deutschen und französischen Schule. DieFührung des Schwarzlots, die charakteristische Verlängerung deseinen Schenkels bei in Winkelform zusammenstoßenden Schwarz-lotstrichen, die Schraffie-rung der Haare ist dieselbegeblieben. Diese merk-würdige Verlängerung deseinen von zwei zusammen-stoßenden Schwarzlot-strichen über den Schnitt-punkt hinaus ist ein Über-bleibsel aus der Techni


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