. Die Gartenwelt. Gardening. 592 Die Gartenwelt. XV, 43 Nun zu unserm Wilhelmshöher Baum. Seine Geschichte — es sind jedenfalls durch Ableger noch einige weitere ge- zogen worden, von denen befremdlicherweise nirgends die Rede ist — ist bekannt. Früher als G o u a n und früher als Gaussen, schon im Jahre 1781, hat der schon erwähnte Hofgärtner Schwarzkopf, wie der Professor am Kasseler Collegium Carolinum Conrad Mönch in seinem „Ver- zeichnis ausländischer Bäume und Sträucher des Lustschlosses Weißenstein" (so hieß damals die jetzige Wilhelmshöhe), Frankfurt a. M. und Leipzig 1785, erzähl


. Die Gartenwelt. Gardening. 592 Die Gartenwelt. XV, 43 Nun zu unserm Wilhelmshöher Baum. Seine Geschichte — es sind jedenfalls durch Ableger noch einige weitere ge- zogen worden, von denen befremdlicherweise nirgends die Rede ist — ist bekannt. Früher als G o u a n und früher als Gaussen, schon im Jahre 1781, hat der schon erwähnte Hofgärtner Schwarzkopf, wie der Professor am Kasseler Collegium Carolinum Conrad Mönch in seinem „Ver- zeichnis ausländischer Bäume und Sträucher des Lustschlosses Weißenstein" (so hieß damals die jetzige Wilhelmshöhe), Frankfurt a. M. und Leipzig 1785, erzählt, den Japaner seinen Pfleglingen eingeordnet. Mönch erzählt: „Dieser, in Japan heimische Baum ist zwar nur vier Jahre hier, und die ersten zwei Jahre im kalten Gewächshause auf- bewahrt worden, danach an eine Mauer ins Freie gepflanzt worden, woselbst er auch den harten Winter von 1783 — 84, doch mit Stroh eingebunden, ganz unbeschädigt ausgehalten hat. Da man nun schon in Holland große Bäume davon hat, so ist kein Zweifel, daß sich dieser, wegen seines Laubes sonderbare Baum gänzlich an unser Klima gewöhnen wird. Sein Wuchs ist nicht gar schnell. Er ist hier in den vier Jahren kaum ein Schuh ; Aus Gesagtem kann man meines Erachtens den Schluß ziehen, daß man einen Säm- ling oder Steckling, beide Fälle wären möglich, aus dem unfernen Holland bezogen hat, das lange schon seinen vortrefflichen Boden für gärt- nerische Zwecke ausnutzte. Solche Annahme wird noch wahrscheinlicher durch An- kündigungen zeitgenössischer Kasseler Kaufleute, die alle Sorten holländischer (neben braunschweiger und erfurter) Gehölz- und Blumen- Sämereien u. dergl. anboten. Was macht den Baum so auffallend, so interessant? In erster Linie zieht sein prächtiger Wuchs die Augen des Beschauers auf sich. Auf- fallend steil streben buschig mit Blättern besetzte Aeste des einen Baumes (des weib- lichen) nach oben, in größe- rem Winkel, wie bei unse


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