Schwäbische Glasmalerei . eine Bürgerscheibevon „Michell KreittleDieser Zeitt Burgermay-sterAllhieAnno • 1629 •Sie soll von Birkach beiStuttgart stammen undwar MR in Ligatur si-gniert. Im Kaiser-Franz- Abb. \ iiiJoseph-Museum zuTrop- pau befindet sich eine Maurerscheibe um 1630, die ein Trinkgelage in einer mit Butzen-scheiben verglasten Stube darstellt. Es ist nicht unmöglich, daß wir es hier mit einerAbbildung der Familie Maurer selbst zu tun haben, da unten dasselbe Wappen ab-gebildet ist, mit dem Christoph Maurer 1673 das Testament der Witwe der Dr. ErhardWucherer besiegelte. Vgl. Abb. VIl


Schwäbische Glasmalerei . eine Bürgerscheibevon „Michell KreittleDieser Zeitt Burgermay-sterAllhieAnno • 1629 •Sie soll von Birkach beiStuttgart stammen undwar MR in Ligatur si-gniert. Im Kaiser-Franz- Abb. \ iiiJoseph-Museum zuTrop- pau befindet sich eine Maurerscheibe um 1630, die ein Trinkgelage in einer mit Butzen-scheiben verglasten Stube darstellt. Es ist nicht unmöglich, daß wir es hier mit einerAbbildung der Familie Maurer selbst zu tun haben, da unten dasselbe Wappen ab-gebildet ist, mit dem Christoph Maurer 1673 das Testament der Witwe der Dr. ErhardWucherer besiegelte. Vgl. Abb. VIll. Es wird wohl sehr schwer bleiben, die nicht signierten Arbeiten der vier Maurerauseinander zu halten. In Schwaben war es wie in der Schweiz, „daß sogar Meister,die ihre Entwürfe eigenhändig anfertigten, wie z. B. die Murer in Zürich, sie ohne Be-denken selbst ihren Konkurrenten auf dem Platze verkauften.) Dieser weitgehendeHandel mit den Scheibenrissen füllte die Mappen der Glasmaler mit einem so bunt-. 1) Lehmann, Die ehemalige Sammlung schweizerischer Glasgemälde in Toddington ünchen 1911, S. .\. 46 KunstKeschichtliclies gewürfelten Vorlagematerial, daß heute die Zuweisung der unsignierten Glasbilder anbestimmte Meister oder auch nur Werkstätten außerordentlich schwierig ist. Wenndas bei einander fremden Glasmalern schon zutrifft, kann man sich leicht denken,welche chaotische Verwirrung in den Entwürfen und Ausführungen bei Glasmalern ausderselben Familie notwendigerweise entstehen mußte. Als ein einziges markantes Bei-spiel sei auf die Gedächtnisscheibe von Wagner (Nr. 112) hingewiesen, auf welcher derGlasmaler Hans Christoph Maurer das von seinem Vater gemalte Mittclstück der Herzog-Johann-Fricdrich-Wappenscheibe (Nr. 95) glatt kopiert hat. Im Anfang des 17. Jahrhunderts wurde an Rudolf Häbich, Glasmaler in Ulm, ge-rühmt, daß er diese Kunst „aus der Vergessenheit wieder an das Licht zog. Er mußdemnach etwas Außerordentliches ge


Size: 1495px × 1670px
Photo credit: © The Reading Room / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1900, bookdecade1910, booksubjectglasspa, bookyear1912