. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Zusammenleben von Libellenlarve und Fadenalge auf Grund gegenseitiger ) Von Dr. Paul Kamm er er, Wien Im Juli 1906 beobachtete ich bei St. Mar- garetenbad (619 m, nahe Prachatitz, am Fuss des Böhmerwaldgebirges) Larven der blauen Schmaljungfer {Aeschna cyanea Müller), welche von Fadenalgen (Oeclogonium imdulatum Alex. Braun) bewachsen waren. Meine Beobach- tungen und Versuche stellten dieses Vor- kommnis nicht als Zufall, sondern als echte Symbiose, als Zusammenleben auf Grund gegenseitiger Vorteile, auch des Stoff- wechsels, hin. Verfolgt


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Zusammenleben von Libellenlarve und Fadenalge auf Grund gegenseitiger ) Von Dr. Paul Kamm er er, Wien Im Juli 1906 beobachtete ich bei St. Mar- garetenbad (619 m, nahe Prachatitz, am Fuss des Böhmerwaldgebirges) Larven der blauen Schmaljungfer {Aeschna cyanea Müller), welche von Fadenalgen (Oeclogonium imdulatum Alex. Braun) bewachsen waren. Meine Beobach- tungen und Versuche stellten dieses Vor- kommnis nicht als Zufall, sondern als echte Symbiose, als Zusammenleben auf Grund gegenseitiger Vorteile, auch des Stoff- wechsels, hin. Verfolgt man in ab- steigender Richtung den Wiesenpfad, der in St. Margaretenbad bei Villa Helene vom Fahrweg ab- zweigt und ziemlich ge- radeaus nach Prachatitz führt, so gelangt man nach wenigen Schritten an eine Stelle, wo jener Weg sich mit einem zweiten, etwas weiter östlich vom Waldesrand herabkom- menden Fussweg vereinigt. Rechter Hand von dieser Wegkreuzung liegt, durch junges Weidengebüsch gekennzeichnet, ein kleiner Wiesenweiher. Ein dünn rieselndes Wasserfädchen er- giesst sich in ihn auf der einen Seite und verlässt ihn wieder auf der anderen. Ver- möge dieses wenn auch schwachen, aber ständigen Zu- und Abflusses wird das Wasser im Weiher ziemlich klar und frisch erhalten. Andere Umstände aber bedingen es, dass (Mit 1 Figur im Text.) er vom Tier- und Pflanzenleben ziemlich. entblösst ist: zu seiner Reinhaltung hat näm- lich auch der Mensch beigetragen. Die Wände des Beckens sind mit Mauersteinen gefestigt und geebnet, so class es nun nicht so rasch verschlammen kann und bei nur etwa 2 m,2 Oberfläche eine gewisse Tiefe (überall gleichmässig 50 bis 55 cm) bewahrt. Es wird ferner von den Wäscherinnen St. Mar- garetenbads zum Wäschespülen benutzt mid- ist daher oft durch Sei- fengehalt getrübt, der allerdings durch den Larve von Aeschna cyanea Müll, besetzt mit Oedogonium-Fäden. 1) Bei eingehenden Studien wolle man die aus- führliche Arbeit des Verfass


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