. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. 442 Fünftes Kapitel. der Dendriten am lebendigen Neuron besteht. Damit ist aber auch den weitgehenden und zum Teil naiven Theorien der Narkose, des Schlafs, der HemraungsVorgänge, der Bewußtseinsprozesse etc., die man in reicher Fülle und mit großer Begeisterung auf die Lehre von der „Plastizität" der Dendriten aufgebaut hat, der Boden ent- zogen ^). Etwas resistenter als die Ganglienzellen sind die Nervenfasern der Neurone gegenüber den Narcoticis. Wenn bei Aether- oder Chloro- formnarkose die Ganglienzelle


. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. 442 Fünftes Kapitel. der Dendriten am lebendigen Neuron besteht. Damit ist aber auch den weitgehenden und zum Teil naiven Theorien der Narkose, des Schlafs, der HemraungsVorgänge, der Bewußtseinsprozesse etc., die man in reicher Fülle und mit großer Begeisterung auf die Lehre von der „Plastizität" der Dendriten aufgebaut hat, der Boden ent- zogen ^). Etwas resistenter als die Ganglienzellen sind die Nervenfasern der Neurone gegenüber den Narcoticis. Wenn bei Aether- oder Chloro- formnarkose die Ganglienzellen der Zentra schon längst gelähmt sind, erweisen sich die Nervenstämme noch immer erregbar. Dennoch wird auch der Nerv durch Aether und Chloroform leicht vollständig ge- lähmt, wenn man ihn in einen mit Aetherdämpfen gefüllten Raum bringt. Dabei verliert der Nerv nicht bloß seine Erregbarkeit, sondern auch seine Leitfähigkeit. Präpariert man z. B. einen Nervus ischia- dicus vom Frosch mit dem dazu gehörigen Unterschenkel frei und trennt man dieses Präparat oben an der Austrittsstelle des Nerven aus dem Wirbelkanal, nachdem der Nerv hier mit einem Faden an-. Fig. 186. VorrichtUDg für die lokale Narkose des Nerven. Der Nerv des Nervmuskelpräparates vom Frosch ist durch die röhrenföniiige Narkosekammer gezogen und mit seinem Ende über die Elektroden gelegt. Ein Gebläse treibt Aetlierdämpfe resp. nachher zur Erholung Luft durch die Narkoseröhre. geschlungen ist, ab, so hat mau ein sogenanntes Nervmuskel- präparat, an dem man sich von der Wii'kung der Narkose auf den Nerven sehr bequem überzeugen kann. Zieht man nämlich den Nerven mit dem angeschlungenen Faden durch eine etwa 2 cm dicke Glasröhre, die in ihrer Läugswand zwei gegenüberliegende Oeifnungen trägt, quer hindurch und bringt man das eine Ende der Röhre mit einem Gebläse in Verbindung, mittels dessen mau ätherdampfbeladene Luft durch die Röhre hindurchblasen kann, die dann am anderen


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