. Das Mikroskop, Theorie und Anwendung desselben. Microscopes. InterferenzerscheinunKen. 219 Strahlen anderer Neigung erhellt, so dass für das beobachtende Auge eine gleichmässige Beleuchtung resultirt. Man wird auch in allen Fäl- len, wo Interferenzlinien wahrnehmbar sind, sich vergeblich bemü- hen , die Annahme einer Beugung durch eine auf Messungen basirte Construction zu veranschaulichen, sondern im Gegentheil immer die Ucberzeugung gewinnen, dass Factoren, welche auf Beugungsphäno- mene modificirend einAvirken, hier entweder keinen oder einen ganz andern Einfluss üben ; dass die beobachte


. Das Mikroskop, Theorie und Anwendung desselben. Microscopes. InterferenzerscheinunKen. 219 Strahlen anderer Neigung erhellt, so dass für das beobachtende Auge eine gleichmässige Beleuchtung resultirt. Man wird auch in allen Fäl- len, wo Interferenzlinien wahrnehmbar sind, sich vergeblich bemü- hen , die Annahme einer Beugung durch eine auf Messungen basirte Construction zu veranschaulichen, sondern im Gegentheil immer die Ucberzeugung gewinnen, dass Factoren, welche auf Beugungsphäno- mene modificirend einAvirken, hier entweder keinen oder einen ganz andern Einfluss üben ; dass die beobachteten Abstände der dunkeln Linien mit den durch Construction oder Berechnung gefundenen nicht stimmen u. s. w. Dagegen unterliegt es keiner Schwierigkeit, die verschiedenen hieher gehörigen Erscheinungen auf Interferenzen anderer Art zurückzuführen. 1. Interferenz des directeu Lichtes mit reflectirtem. Stellt man eine ebene spiegelnde Fläche AC iFig. 114), z. B. ein 188 Deckgläschen oder die Randfläche eines Metallstückes, unter das Mikroskop und lässt durch eine kleine etwas seitlich gelegene Spalte ü Licht auf dieselbe fallen, so treten am Rande der Spiegelfläche und pa- rallel mit derselben abwechselnd helle und dunkle Linien auf, welche bei hinreichend starker Vergrösse- rung Spcctralfarben zeigen. Diesel- ben entstehen durch Interferenz des directen Lichtes mit dem reflectirten. Die Spalte O und ihr Spiegelbild 0' sind nämlich als zwei Lichtquellen zu betrachten, deren Wellensysteme nach bekannten Gesetzen sich stellen- weise verstärken und an andern Stel- len aufheben. Ein beliebiger Fun et P der Einstellungsebene, die hier den auffangenden Schirm vertritt, wird hell erscheinen, wenn die von den beiden Lichtquellen kommenden Strahlen in diesem Puncte die nämliche Phase besitzen, dunkel dagegen, wenn die Schwingungs- zustände der Strahlen entgegengesetzt sind. Da nun der reflectirte Strahl durch die Reflexion selbst um eine halbe Wellenlänge verzö- ge


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