. Weltgeschichte der Kunst bis zur Erbauung der Sophienkirche. dem Haupte, stand sie auf-recht da. mit vorgestreckten Händen und geschlossenenFüssen, beladen mit Geschmeide und Kränzen, umgebenviiii allen ihren Attributen, zu welchen die hellenistischeZeit noch den Nimbus fügte. So nun hat auch der spa-tere Bildhauer sie hingestellt, jetzt aus kostbarem Mar-iner gemeisselt. War das Tempelbild zu Ephesos vomAlter schwarz geworden, so ahmte er dieses ehrfürchtigeAnsehen mit schwarzem Steine nach. Aber die Formenbildete er mit allem Fleiss und bestem Wissen, wie ermenschliche Gestalt zu bilden ge


. Weltgeschichte der Kunst bis zur Erbauung der Sophienkirche. dem Haupte, stand sie auf-recht da. mit vorgestreckten Händen und geschlossenenFüssen, beladen mit Geschmeide und Kränzen, umgebenviiii allen ihren Attributen, zu welchen die hellenistischeZeit noch den Nimbus fügte. So nun hat auch der spa-tere Bildhauer sie hingestellt, jetzt aus kostbarem Mar-iner gemeisselt. War das Tempelbild zu Ephesos vomAlter schwarz geworden, so ahmte er dieses ehrfürchtigeAnsehen mit schwarzem Steine nach. Aber die Formenbildete er mit allem Fleiss und bestem Wissen, wie ermenschliche Gestalt zu bilden gewohnt war. Daher dasdoppelt räthselhafte Wesen, an Kopf und Gliedern unsverwandt, in Tracht und Haltung so fremdartig, wie eine stablos gewordene Religiosität siches nicht besser wünschen mag. Mithras, ein Gotl persischen Ursprungs, Verkörperung des guten Princips und >U^Lichtes, fand im Römerreich wachsende Verbreitung, besonders haben die Legionen diesenCultus zu den äussersten Grenzen getragen. In Grotten oder grottenähnlichen Anlagen wurde. i. Neapel. 1 : tphie. i) Vergl Seit. lit;, .m. h 120 Römischer Barockstil. 435 der Gott verehrt. In Rom sind dergleichen noch vorhanden; die Kirche San demente zumBeispiel ist über einem Mithräum errichtet; und wiederum fanden sich deren manche in deneinst römischen Rheingegenden. Das Bild des Mithras ist ein feststehender Typus, dessenExemplare sich nur durch grössere oder geringere Häufung der Beiwerke unterscheiden. Mi-thras wird in altorientalischer Symbolik als Stiertödter dargestellt. Bin Jüngling in Barbaren-tracht, hier geradezu als persische gedacht, anschliessendem Unterkleid mit langen Aermelnund Beinkleidern, kurzem Leibrock und Mantel, phrygischer Mütze, hat sich mit einem Knieauf den Rücken des Stiers geworfen und drückt ihn kraftvoll zu linden; während seine Linkeden Kopf des Thieres hebt; stössl ihm die Rechte das aus der Scheide gezogene Messer hinterdas Schlüsselbein. Das rinnende Blut zu le


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