. Die Gartenwelt. Gardening. VI, 38 Die Gartenwelt. 447 junge Blatt beginnt zwar auch rechtzeitig mit der Verarbei- tung der mineralischen Nähr- stoffe in Baustoffe, verbraucht aber letztere bis zum vollkom- menen Aufbau für sich selbst. Erst wenn das Blatt fertig ent- wickelt ist, beginnt es mit der Arbeit zur Bildung anderer Teile und mit der Aufspeiche- rung von Reservestoffen. Habe ich nun kurz pinziert, so ist die Blätterzahl eine ge- ringe und die Blätter werden friiher ihre Vollkommenheit er- langen, infolge der ihnen reichlicher zu Gebote stehen- den Baustoffe auch vollkom- mener entfa


. Die Gartenwelt. Gardening. VI, 38 Die Gartenwelt. 447 junge Blatt beginnt zwar auch rechtzeitig mit der Verarbei- tung der mineralischen Nähr- stoffe in Baustoffe, verbraucht aber letztere bis zum vollkom- menen Aufbau für sich selbst. Erst wenn das Blatt fertig ent- wickelt ist, beginnt es mit der Arbeit zur Bildung anderer Teile und mit der Aufspeiche- rung von Reservestoffen. Habe ich nun kurz pinziert, so ist die Blätterzahl eine ge- ringe und die Blätter werden friiher ihre Vollkommenheit er- langen, infolge der ihnen reichlicher zu Gebote stehen- den Baustoffe auch vollkom- mener entfaltet sein. In der Folge konnte ich nun beobach- ten, dass .bei dem kleineren Blattapparat an einem Trieb die erzeugte Baustoffmenge zunächst zum Aufbau der in der nächsten Nähe der Blätter anliegenden Knospen Verwen- dung fand. Mit der damit ver- bundenen geringen Verdun- stung der wenigen Blätter bleibt auch der Wasserandrang auf die Dauer aus und es treibt infolge des ersten Druckes, der durch die Saftstockung nach dem Pinzement entstand, nur ein Auge aus; selten sind es mehr. Ausserdem wird ein seitlicher Saftdruck auf die an der Basis des Triebes befindlichen Augen aus- geübt, wodurch sich diese weiter vorbilden und in ihrer Nähe das Gewebe gewissermassen zu Vorratskam- mern für Reservestoffe strecken; sie sind dann aufs beste mit Baustoffen ausgerüstet und damit ist ihre UniwandUing zu Fruchtholz eingeleitet. Es kann nun leicht die Frage entstehen, wo kommen nun die Säfte alle hin, die sonst von den vernichteten Teilen \crbraucht worden wären ? Darüber merken wir uns, dass die Wasseraufnahme der Wurzeln eine mehr mechanische ist und dann geringer wird, je weniger Wasser durch die Blätter an die Luft abgegeben wird. Ist der Blauapparat kleiner gemacht, so ist auch der Wasserverbrauch geringer; ausserdem fällt ein grosser Teil des Wassers den frei fortwachsenden Leitzweigen zu. Wird z. B. rechtzeitig pinziert und dies von Anbeginn der Entwickelung des Baume


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