Die Architektur der Kultbauten Japans . eine flacheBühne, eine Art Brückensteg, von dem aus rechtwinklig sichein besonderer Steg zum Anlegen kleiner Boote für denPersonenverkehr, in die See hinein erstreckt; dieser Stegheißt Shita-zaki, wörtlich: Zungenspitze. Einige hundertSchritte davor, mitten in der See, steht das berühmte, insehr bedeutenden Abmessungen aus Kampferholz hergestellteTorii (Abb. 1 Seite 7), das wohl auf jeden Fremden, dersich zum ersten Male diesem lieblichen Eilande nähert, inseiner erhabenen Größe und Einfachheit einen unvergeßlichenEindruck macht. Für die ganze Anlage sin
Die Architektur der Kultbauten Japans . eine flacheBühne, eine Art Brückensteg, von dem aus rechtwinklig sichein besonderer Steg zum Anlegen kleiner Boote für denPersonenverkehr, in die See hinein erstreckt; dieser Stegheißt Shita-zaki, wörtlich: Zungenspitze. Einige hundertSchritte davor, mitten in der See, steht das berühmte, insehr bedeutenden Abmessungen aus Kampferholz hergestellteTorii (Abb. 1 Seite 7), das wohl auf jeden Fremden, dersich zum ersten Male diesem lieblichen Eilande nähert, inseiner erhabenen Größe und Einfachheit einen unvergeßlichenEindruck macht. Für die ganze Anlage sind die langaus-gedehnten bedeckten Wandelgänge, deren Fußboden bei Flut 16* 244 nur wenig über den Wasserspiegel lierausragt, eigentümlich;ihre Wände sind mit zahllosen Weihgeschenken, meist vongeringem Kunstwerk, bedeckt. Nach dem Festlande zu wirddie Verbindung an mehreren Stellen durch lange unbedeckteHolzbrüeken (Naga-hashi, Soribashi und Agemizubashi) mitetwas geschwungener Fahrbahn vermittelt; von diesen ist ins-. 245 besondere die letzte, links vom Honden gelegen, wegen ihrersteilen Krümmung so schwer zu begehen, daß ihre ITberschrei-tung, unter Umständen mehrfach wiederholt, als eine ArtBußübung verhängt und als ein der Gottheit wohlgefälliges Werkvon den Gläubigen mit frommem Eifer ausgeführt wird. Rechts von der Tempelanlage befindet sich, gleichfallsin die offene See hineingebaut, eine sogenannte Nö-Bülmezur Aufführung der altjapanischen, klassischen Nö-Tänze, dienoch heute bei der gebildeten Klasse in Japan besonders
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