Archive image from page 319 of Die Physiologie des Kreislaufes (1922). Die Physiologie des Kreislaufes diephysiologiede03tige Year: 1922 308 Die Slrönuing des Blutes im großen Kreislauf. Durch Wärme wird ihre Frequenz gesteigert, durch Kälte herabgesetzt, und bei der winterschlafenden Fledermaus können die Pausen 100 Sekunden und mehr betragen. Durch Reizung ihrer Nerven werden die Venen zu frequenteren Pulsationen angeregt. Auch wenn die Venen vom zentralen Nervensystem vollständig abgetrennt sind, z. B. nach Durchschneidung der zugehörigen Nerven, dauern ihre Pulsa- tionen fort. Dabei sind


Archive image from page 319 of Die Physiologie des Kreislaufes (1922). Die Physiologie des Kreislaufes diephysiologiede03tige Year: 1922 308 Die Slrönuing des Blutes im großen Kreislauf. Durch Wärme wird ihre Frequenz gesteigert, durch Kälte herabgesetzt, und bei der winterschlafenden Fledermaus können die Pausen 100 Sekunden und mehr betragen. Durch Reizung ihrer Nerven werden die Venen zu frequenteren Pulsationen angeregt. Auch wenn die Venen vom zentralen Nervensystem vollständig abgetrennt sind, z. B. nach Durchschneidung der zugehörigen Nerven, dauern ihre Pulsa- tionen fort. Dabei sind diese anfangs weniger häufig, nehmen aber allmählich an Frequenz zu, erreichen aber nie die frühere Frequenz (Karfunkel). Die rhythmischen Kontraktionen der Venen finden also zum Teil unab- hängig vom zentralen Nerven- system statt. Da im Nerven- plexus der Venen möglicherweise (Karfunkel) Nervenzellen vor- kommen, läßt es sich vorläufig nicht entscheiden, ob die Pul- sationen neurogen oder myogen sind. Ferner sind die Venenpul- sationen von dem in den Venen stattfindenden inneren Druck in hohem Grade abhängig. Ist dieser genügend groß, so treten sie auf; ist er dagegen klein, so ver- schwinden sie vollständig. Hieraus scheint zu folgen, daß diese Venen gerade dann, wenn ihre Pulsationen von größtem Nutzen sind und das Blut sonst in ihnen stauen bleiben könnte, durch eigene rhythmische Tätigkeit der drohenden Störung des Kreis- laufes entgegenwirken. Hess hat die Bewegungen der Fledermausvenen kinematographisch auf- genommen und dabei die in Fig. 470 wiedergegebenen Resultate erhalten. Die Erweiterung der Vene erfolgt in zwei Absätzen, die Kontraktion findet dagegen in einem einzigen Zug statt. Jene beansprucht eine Zeit von 2,5 Sek., diese eine von nur 1,12 Sek. Die Zusammenziehung der Äste beginnt entweder etwas vor oder etwas nach der des Stammes; dieser bleibt aber länger kontrahiert und die peripheren Gefäßabschnitte haben also ihren Kontrakt


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