. Die Gartenkunst . Abb. 1. Kirche zu Roaraliaee. leiclit bergan, geht nun der Weg anfangs über kahle Flächen etwa eine Viertelstunde entlang, bis der Wald- park von Rogalin erreicht wird. Wie ein ehrwürdiger \\'ächtor steht gleich am Eingang zum Park eine mächtige Eiclie, in deren Stamm ein kleines Madonnenluldchen ein- gelassen ist. Auf sauberem, gut gehaltenem Wege geht es nun weiter: immer zahlreicher werden jetzt die riesigen Eichen. Einen Schatz von ungeheurem Wert birgt dieser Park in seinen Eichen. Es gibt wohl kaum in ganz Deutschland einen Ort, wo in so großer Zahl und in so ge- sund


. Die Gartenkunst . Abb. 1. Kirche zu Roaraliaee. leiclit bergan, geht nun der Weg anfangs über kahle Flächen etwa eine Viertelstunde entlang, bis der Wald- park von Rogalin erreicht wird. Wie ein ehrwürdiger \\'ächtor steht gleich am Eingang zum Park eine mächtige Eiclie, in deren Stamm ein kleines Madonnenluldchen ein- gelassen ist. Auf sauberem, gut gehaltenem Wege geht es nun weiter: immer zahlreicher werden jetzt die riesigen Eichen. Einen Schatz von ungeheurem Wert birgt dieser Park in seinen Eichen. Es gibt wohl kaum in ganz Deutschland einen Ort, wo in so großer Zahl und in so ge- sundem Zustande und so sorgfältig gehütet derartige Baumriesen vorhanden sind. Hier wird Naturdenkmals- schutz in vollende- ter Weise betrieben. Alle diese Eichen sind gleich male- risch und üljer alles schön uiul einzig da- stehend in unseren deutschon Wäldern und Gärten (Abli. 2 S. 184 u. ). Ich habe Rogalin im Sommer und im Winter liesucht. und ich weiß nicht, welche Jahreszeit ich für den Besuch vorziehen soll. Im Sommer sind (\s die gewaltigen dunkelgrünen Laub- massen, die über- raschen, im Winter steht man staunend vor diesem unend- lichen Astgewirr. .Man merkt sofort, daß diese Bäume dem Besitzer Rogalins, dem Grafen Raczynski, wie seinen Vorfahren ans Herz ge- wachsen sind. Jeder abgestorbene Ast wird sorgfältig entfernt, die Wunde wird mit Dachpappe geschützt oder, wenn sie tiefer geht, ausgemauert. Iveiner der Bäume wird gefällt des Geldes wegen, sie alle gehen schließlich nur an „Altersschwäche" zugrunde. Der älteste und stärkste Stamm, leider nur noch eine Ruine, hat sogar ein vollständiges Ziegeldach erhalten und ist am ganzen Leib geflickt, nur um sein Leben so lang als möglich zu erhalten (Abb. 4, S. 185). E»ieser Stamm hat, einen halben Meter über den Boden gemessen, reichlich 4 m Durchmesser. Wie winzig der .Mensch dagegen aussieht, zeigt die Abbil- dung. Stämme von 3 m E>urchmesser sind sehr zahlreich vor- handen,


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