. Elektrophysiologie. Die elektromotorischen Wirkungen der Nerven. 675 holtz'schen Versuche streng genommen nur gefolgert werden könne, dass sich die dem Elektrotonus zu Grunde liegenden Veränderungen und der Erregungsvorgang mit derselben Geschwindigkeit im Nerven fortpflanzen. Dies ergiebt sich unmittelbar aus der folgenden Erwägung von Hermann (19, p. 162). „Ist die Zeit zwischen Rei- zung und Zuckung des Muskels (M) (Fig. 207) die gleiche, mag bei a oder b gereizt werden, so beweist dies, dass der Elektrotonus, um im Nerven 1 von a bis c sich auszubreiten, so viel Zeit braucht wie die Erre


. Elektrophysiologie. Die elektromotorischen Wirkungen der Nerven. 675 holtz'schen Versuche streng genommen nur gefolgert werden könne, dass sich die dem Elektrotonus zu Grunde liegenden Veränderungen und der Erregungsvorgang mit derselben Geschwindigkeit im Nerven fortpflanzen. Dies ergiebt sich unmittelbar aus der folgenden Erwägung von Hermann (19, p. 162). „Ist die Zeit zwischen Rei- zung und Zuckung des Muskels (M) (Fig. 207) die gleiche, mag bei a oder b gereizt werden, so beweist dies, dass der Elektrotonus, um im Nerven 1 von a bis c sich auszubreiten, so viel Zeit braucht wie die Erregung, um im Nerv 2 von b bis c' zu gelangen. Aber wenn der Elektrotonus in c stark genug ist, um den zweiten Nerven zu erregen, so wird er in c' gewiss mindestens ebenso stark direct erregen, wenn er durch Reizung bei b im Nerven 2 direct er- zeugt wird; mit andern Worten: bei der angewandten Reizstärke wird der Nerv 2, sobald der Strom bei b applicirt ist, bis c' direct erregt, und der Versuch beweist also nur, dass der Elektrotonus sich in beiden Nerven mit gleicher Geschwindigkeit ausbreitet; über die Grösse dieser Geschwindigkeit giebt er jedoch keinen ;. Fig. 207. Fig. 208. Eine Reihe anderer Versuche bezieht sich auf die zeitliche Entwicklung der elektrotonisehen Erregbarkeitsver- änderungen, welche ja, wie schon Pflüg er gezeigt hat, zu den galvanischen Erscheinungen in nächster Beziehung stehen und so zu sagen nur ein anderes Symptom oder eine andere Seite desselben zu Grunde liegenden Vorganges im Nerv darstellen. Man wird daher berechtigter Weise aus den Verhältnissen der zeitlichen Entwicklung der einen Veränderung auf die der anderen schliessen dürfen. Pf lüg er (31) hat übrigens, wenigstens für den Anelektrotonus, direct durch den Versuch erwiesen, dass die Erregbarkeitsveränderung völlig gleichzeitig mit der galvanischen Veränderung eintritt. Wird (Fig. 208) das centrale Ende des Nerven eines gewöhnlichen Nerv-Muskel-Präparate


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