. Die Ameise. Schilderung ihrer Lebensweise. Ants. 98 Fortpflanzung. Nach dem bisher Gesagten sind also die Ameisenlarven hilflose Geschöpfe, die ganz und gar von den Arbeitern abhängig sind. Un- fähig, sich fortzubewegen und selbst Nahrung zu suchen, müssen sie sich diese herbeibringen lassen. Die Ernährung der Larven ist eine der Hauptaufgaben der Arbeiter, die sie die meiste Zeit ihres Lebens beschäftigt hält. Denn es muß ein großes Quantum täglich herbei- geschafft werden, um Hunderte oder Tausende dieser gefräßigen Wesen zufriedenzustellen. Die Nahrung wird meistens in flüssigem Zustande


. Die Ameise. Schilderung ihrer Lebensweise. Ants. 98 Fortpflanzung. Nach dem bisher Gesagten sind also die Ameisenlarven hilflose Geschöpfe, die ganz und gar von den Arbeitern abhängig sind. Un- fähig, sich fortzubewegen und selbst Nahrung zu suchen, müssen sie sich diese herbeibringen lassen. Die Ernährung der Larven ist eine der Hauptaufgaben der Arbeiter, die sie die meiste Zeit ihres Lebens beschäftigt hält. Denn es muß ein großes Quantum täglich herbei- geschafft werden, um Hunderte oder Tausende dieser gefräßigen Wesen zufriedenzustellen. Die Nahrung wird meistens in flüssigem Zustande dargereicht, und zwar in der Weise, daß die Arbeiterin einen Tropfen Nahrungs- saftes ausbricht und auf den Mund der Larve fallen läßt, so daß diese ihn nur aufzulecken braucht. Die Arbeiter wissen genau, welche Larven zu füttern sind, da die hungrigen durch Umher- schlagen ihres freienVorder- endes sich wohl bemerk- bar machen, während die gesättigten unbeweglich da- liegen. Der Nahrungssaft stammt größtenteils aus dem Kropf, zum Teil aber sicher auch aus den Speicheldrüsen. Manche Larven sind übrigens auch fähig, feste Nahrung zu verzehren. Bei den Ponerinen scheint dies sogar Regel zu sein, worauf schon die starke Ent- wicklung der Mundteile schließen läßt. Nach den Beobachtungen Wheelers (1900) legen die Arbeiter dieser niederen Ameisen feste Nahrungsstücke, wie kleine tote Insekten oder Stücke von größeren auf die flache, tellerförmige Bauchseite der Larven, von wo sie sich diese vermöge ihres langen, ventralwärts gebogenen Halses herholen, um sie zu verzehren. Auch Larven von höheren Ameisen sind in letzter Zeit mehrfach beim Verzehren fester Nahrung beob- achtet worden; so sahen Janet (1904), v. Büttel, Wasmann, Vieh- meyer und Jakob Huber des öfteren Lasiils-, Teframorium-, Tapi- noma-, Formiai-, Harparoxenus- und Atla-Jj^ivven an Eiern, toten Larven und Insektenstücken fressen. Jedenfalls ist aber diese Er- nährungsweise nur bei


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