. Die Gartenwelt . Pfirsichzweig. Lebt die Rebe, geschützt durch durchsichtigen Stein, Welcher die Traube bedeckt, doch nicht sie verbirgt. Von einem Weinstock in Rom wird berichtet, daß er in den Säulenhallen der Livia die offenen Wandelbahnen mit seinen belaubten Gewinden beschattet und zwölf Amphoren Most geliefert habe. Im Jahre 633, so schreibt Plinius, habe es ein besonders weinreiches Jahr gegeben; noch zu seiner Zeit, also 200 Jahre später, war von diesem Jahrgange Wein zu haben, doch hatte er sich dem Ansehen nach in scharfen Honigseim verwandelt. In welchem Ansehen der Wein stand, ge


. Die Gartenwelt . Pfirsichzweig. Lebt die Rebe, geschützt durch durchsichtigen Stein, Welcher die Traube bedeckt, doch nicht sie verbirgt. Von einem Weinstock in Rom wird berichtet, daß er in den Säulenhallen der Livia die offenen Wandelbahnen mit seinen belaubten Gewinden beschattet und zwölf Amphoren Most geliefert habe. Im Jahre 633, so schreibt Plinius, habe es ein besonders weinreiches Jahr gegeben; noch zu seiner Zeit, also 200 Jahre später, war von diesem Jahrgange Wein zu haben, doch hatte er sich dem Ansehen nach in scharfen Honigseim verwandelt. In welchem Ansehen der Wein stand, geht aus folgendre Anek- dote hervor, die damals in Umlauf war: Androkydes soll an Alexander den Großen, um ihn von seiner Unmäßigkeit abzuhalten, geschrieben haben: „Bedenke, daß, wenn du Wein trinkst, du der Erde Blut schlürfst; Schirling ist für Menschen Gift, des Schirlings Gift hingegen ist der ; Auch über Weinfälschung erfahren wir von dem römi- schen Naturhistoriker. Für uns ist es interessant, daß er eine Sorte kannte, die „nach der Munizipalstadt Pompeji ihren Namen hat". Der daraus gewonnene Wein sollte sich jedoch nur in den ersten zehn Jahren veredeln, später aber an Güte nicht zunehmen. Ferner hatte er die Erfahrung gemadit, daß ein Kater von Pompejiwein bis zur sechsten Stunde des nächsten Tages anhielt. Der Wein war also eine wichtige und wertvolle Pflanze, die im Leben der alten Römer eine bedeutsame Rolle spielte, woher denn auch die verschieden- artigste Darstellung in Pompeji zu erklären ist. Aehnlich vielseitig in der Anwen- dung auf den Gemälden finden wir den Lorbeer. Er war eine der be- vorzugtesten Gartenpflanzen und wurde besonders an den Zugängen zu den Gärten angepflanzt, auch innerhalb der Häuser war er in Kübeln aufge- stellt. Er wurde als Vorbeugungsmittel gegen Blitzschlag angesehen, weshalb


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