. Die Gartenwelt. Gardening. 424 Die Gartenwelt. XVIII. 31 klimatischen Verhältnisse liegen. Die Vernichtung' irgendeiner Ernte dürfte durch diese Schmarotzer bei uns nur in den seltensten Fällen zu befürchten sein. Keiner der deutschen botanischen Gärten möchte seine Gruppe der Schmarotzer (Parasiten) in der biologisch-morphologischen Ab- teilung missen; einige Vertreter von ihnen werden sogar fast wie Kleinode gepflegt, denn man ist stolz darauf, sie zu besitzen. Als Kleinod möchte ich Lathraea Clandestina, eine Schuppenwurz, an- führen. Die Lathraeaarten gehören zu den Scrophulariaceen. Sie
. Die Gartenwelt. Gardening. 424 Die Gartenwelt. XVIII. 31 klimatischen Verhältnisse liegen. Die Vernichtung' irgendeiner Ernte dürfte durch diese Schmarotzer bei uns nur in den seltensten Fällen zu befürchten sein. Keiner der deutschen botanischen Gärten möchte seine Gruppe der Schmarotzer (Parasiten) in der biologisch-morphologischen Ab- teilung missen; einige Vertreter von ihnen werden sogar fast wie Kleinode gepflegt, denn man ist stolz darauf, sie zu besitzen. Als Kleinod möchte ich Lathraea Clandestina, eine Schuppenwurz, an- führen. Die Lathraeaarten gehören zu den Scrophulariaceen. Sie sind ebenso wie Orobanche chlorophyllose Pflanzen. L. Clandestina ist in den Mittelmeerländern einheimisch und bei uns wohl nur in einigen botanischen Gärten zu finden. Sie schmarotzt auf Salix. Die Blüten, welche im Mai erscheinen, bedecken die Erdober- fläche in großen, gedrängten Kolonien. Ihre Farbe ist schön purpurn. Die Samenverbreitung geschieht durch Schleudervorrichtung. Die unterirdischen Stengel bestehen aus lauter Schuppengliedern, daher der Name Schuppenwurz. Die Zahl der Vertreter dieser Pflanzengattung ist nicht groß; es existieren nur 5 Arten. Eine davon ist bei uns einheimisch und dürfte wohl ziemlich bekannt sein. Diese, Lathraea Squamaria, ist der L. Clandestina sehr ähnlich und wächst auf Haselnuß. Alle Lathraeaarten brauchen bei einer Aussaat 2—4 Jahre zu ihrer Entwicklung. Die zur Gruppe der Halbparasiten gehörigen Pflanzen harm- loser Natur lassen in ihrem Bau kaum den Schmarotzer erkennen, ernähren sich auch nicht ganz auf Kosten anderer Pflanzen. Meist leben sie auf Gräsern; sie sind immerhin schön in ihrer Art. Wen hätten wohl nicht schon auf seinen botanischen Streifzügen die Arten der Melampyrums, Euphrasia, Pedicularis und die der Rhinanthus erfreut? Diese Gattungen sind alle größeren Umfangs, deshalb wäre ein näheres Eingehen auf dieselben hier unmöglich. Wer sich aber mit unseren einheimischen Vertretern bekannt
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