. Die Gartenwelt. Gardening. VI, 39 Die Gartenwelt. 463 Die Natur schafft mit ruhiger Sicherheit, in der Überfülle ihrer Kraft stellt sie spielend mit dem überlegenen Lächeln des Zauber- küiist](?rs ihre Gestaltungen hin, je- doch nicht wie in der Absicht uns ein Prunkstück zu zeigen. Das nach unseren Begriffen Grossartige ist oft versteckt und uns bleibt das mühevolle Entdecken des Er- habenen. Von diesem Zuge der Natur sollten wir lernen für die Gartenschöpfung. Die Hauptstücke dürfen sich nicht von weither auf- drängen: also z. B. Grotten nur nicht mitten hinein! viertelkugelig, schön gleic


. Die Gartenwelt. Gardening. VI, 39 Die Gartenwelt. 463 Die Natur schafft mit ruhiger Sicherheit, in der Überfülle ihrer Kraft stellt sie spielend mit dem überlegenen Lächeln des Zauber- küiist](?rs ihre Gestaltungen hin, je- doch nicht wie in der Absicht uns ein Prunkstück zu zeigen. Das nach unseren Begriffen Grossartige ist oft versteckt und uns bleibt das mühevolle Entdecken des Er- habenen. Von diesem Zuge der Natur sollten wir lernen für die Gartenschöpfung. Die Hauptstücke dürfen sich nicht von weither auf- drängen: also z. B. Grotten nur nicht mitten hinein! viertelkugelig, schön gleichmässig gebogen, nach den Gesetzen des Gewölbebaues gelugt, mit Schlingpflanzen und Ampeln behängt, mit bunten Glasschlacken, farbigen Gesteinen und Muscheln verziert, auch nicht aus Gestein gebildet, welches in der Natur keine Höhlen schafft wie der vielverwendete Kalktuff. — Sondern: Organisch mit ande- ren Felsgebilden verbunden, als eine scheinbar unabsichtliche, gar- nicht beachtete Zufälligkeit, wie im gewachsenen Felsen entstan- den. Die Anforderungen der Statik müssen zwar erfüllt werden, aber unsichtbar hinter äusserer Unregelmässigkeit verschwinden. Für Grotten im Konglomeratge- stein niag unser Bild (Seite 461) eines unter unzähligen Beispielen darstellen. Ein Baum vor der Höhle, der ganze Zug der Boden- bewegung, welche den Eingang halb verdeckt, verbildlicht das bisher Gesagte. Der Schatten eines Baumes ist recht ge- eignet die Tiefe der Grotte in jenem geheimnisvollen Halbdunkel erscheinen zu lassen, das uns den Massstab für die Raumgrössen entzieht. Eine Grotte im Kalkgestein kann auch Tropfstein- bildungen zeigen, welche mit Hilfe von starkem Draht, eiszapfenförmigen, zackigen Holzkernen in Kalkmörtel nachgebildet und im feuchten Zustande mit Glimmerpulver bestreut werden. Zum Schluss der Ausführung entfachen wir ein qualmendes Kienfeuer im Innern und vor der Grotte, welches gelöscht wird, sobald der Rauch die Tropf- steine leich


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