. Die Gartenwelt. Gardening. 326 Die Gartenwelt. XXIV, 35 Beruf weit besser erkennen, als es in den bisherigen Lehr- methoden der Fall war. Die Schule muß alle Erzeugnisse selbst hervorbringen. Obst- und Gemüsebau spielen dabei die Hauptrolle. Die Leitung liegt in den Händen eines Fachmannes, der gleichzeitig Lehrer ist, aber so viel Bewe- gungsfreiheit besitzen muß, daß die Rentabilität nicht leidet. Die Erzeugnisse werden in Obstverwertungsslationen ver- arbeitet. Das Großstadtkind soll in den Werdegang der verschiedensten städtischen Bedarfsmittel an der Hand von reichlich Anschauungsmateri


. Die Gartenwelt. Gardening. 326 Die Gartenwelt. XXIV, 35 Beruf weit besser erkennen, als es in den bisherigen Lehr- methoden der Fall war. Die Schule muß alle Erzeugnisse selbst hervorbringen. Obst- und Gemüsebau spielen dabei die Hauptrolle. Die Leitung liegt in den Händen eines Fachmannes, der gleichzeitig Lehrer ist, aber so viel Bewe- gungsfreiheit besitzen muß, daß die Rentabilität nicht leidet. Die Erzeugnisse werden in Obstverwertungsslationen ver- arbeitet. Das Großstadtkind soll in den Werdegang der verschiedensten städtischen Bedarfsmittel an der Hand von reichlich Anschauungsmaterial eingeweiht werden, damit sich alle seine Anlagen von Jugend an vollkommen frei entfalten können. Gleichen Schritt mit dem Gartenbau hält die Tierhaltung. Gartenbau allein würde dem Kinde ein einseitiges Lebens- bild geben. Verwertung des Düngers, Molkerei und Klein- tierzucht geben dem Kinde genügend Rüstzeug für die spätere Selbsthilfe zur Hand. Natürlich darf die Handarbeit nicht den Hauptanteil in Anspruch nehmen, sondern den geistigen Dingen muß daneben genügend Raum verbleiben. Beide zusammen geben erst einen Gesamtüberblick, der zum rich- tigen Erkennen und Begreifen aller Lebensvorgänge unbedingt notwendig ist. Büchereien, Musik- und Vortragsabende, Gesellschaftsspiele und allgemeine Unterrichtsfächer vertiefen den ersten Anschauungsunterricht. Die Sinneseindrücke müssen erst verarbeitet werden, sonst sind sie unbewußt und nutzlos, und eine rein mechanistische Erziehung nach irgend einer Richtung hin ist vollkommen wertlos. Auch die Kunst darf vor den Toren nicht Halt machen. Kunst- gewerbliche Gegenstände, wie Möbel im Garten und im Hause, allerlei Gebrauchsgegenstände, in eignen Werkstätten hergestellt, müssen schon von frühester Jugend an den Formensinn im Kinde wecken. Die Klagen der Künstler über die Stumpfheit der Massen in Kunstfragen rührt nur von dem diesbezüglichen Mangel in der Erziehung her. Jugendeindrücke sind oft bes


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