Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre . die Endigungen wäre noch ein Punktzu erwähnen: die plexusartige Ausbreitung. Es ist diesein Punkt, auf welchen die neueren Unter-suchungen hauptsächlich durch RudolfWagner geleitet worden sind, indem die-ser Forscher Untersuchungen über die Ver-breitung der Nerven im elektrischen Organanstellte, und bei dieser Gelegenheit denwesentlichsten Anstoss gab zu der Lehrevon der Verästelung der Nervenfa-sern. Bis dahin hatte man die Nerven alszusammenhängende, einfache Röhren be-trachtet, welche vom Centrum b


Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre . die Endigungen wäre noch ein Punktzu erwähnen: die plexusartige Ausbreitung. Es ist diesein Punkt, auf welchen die neueren Unter-suchungen hauptsächlich durch RudolfWagner geleitet worden sind, indem die-ser Forscher Untersuchungen über die Ver-breitung der Nerven im elektrischen Organanstellte, und bei dieser Gelegenheit denwesentlichsten Anstoss gab zu der Lehrevon der Verästelung der Nervenfa-sern. Bis dahin hatte man die Nerven alszusammenhängende, einfache Röhren be-trachtet, welche vom Centrum bis ans Endeeinfach fortliefen. Gegenwärtig weiss man,dass sich die Nerven wie Gefässe verbrei-ten. Indem sich eine Nervenfaser direct,gewöhnlich dichotomisch theilt, ihre Aestesich wieder theilen und so fort, so kanndadurch mit der Zeit eine überaus reiche6 Verästelung entstehen, deren Bedeutunghöchst verschieden ist, je nachdem der Nerv motorisch odersensitiv ist und entweder von einer grösseren Fläche her dieEindrücke sammelt, oder auf eine grössere Fläche hin die mo-. Fig. 86. Theilung einer Primitiv-Nervenfaser bei t, wo sich eine Einschnürungfindet; b\ b Aeste. a eine andere Faser, welche die vorige kreuzt. Vergr. 300. 230 Zwölfte Vorlesung. torische Erregung ausstrahlt. Ein wahrhaft miraculöses Bei-spiel haben wir in der letzten Zeit kennen gelernt in dem elek-trischen Nerven des durch die interessanten Experimente Du-bois so berühmten elektrischen Welses (Malapterurus). Hierhat Bilharz gezeigt, dass der Nerv, welcher das elektrischeOrgan versorgt, ursprünglich nur eine einzige mikroskopischePrimitivfaser ist, welche sich immer wieder theilt und sichschliesslich in eine enorm grosse Masse von Verästelungen auf-löst, welche sich an das elektrische Organ verbreiten. Hiermuss also die Wirkung mit einem Male von einem Punkte aussich über die ganze Ausbreitung der elektrischen Platten aus-dehnen. Beim Menschen fehlen uns für diese Frage noch bestimm


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