. Der Mensch, sein Ursprung und seine Entwicklung, in gemeinverständlicher Darstellung. Human beings; Evolution. W. Leche: Der Mensch. 207 Auges gezogen werden kann. Die kleine halbmondförmige Falte beim Menschen, die der Beweglichkeit vollständig entbehrt, ist demnach nichts anderes als ein verkümmerter und funktionsloser Abkömmling der Nick- haut der niederen Tiere. Bemerkenswert ist, daß sie der Angabe nach bei einigen Naturvölkern (Negern, Malaien) besser entwickelt ist als bei Euro- päern. Ein anderes, wenig beachtetes rudimentäres Organ sind die Gaumen- falten, d. h. die mehr oder wenige


. Der Mensch, sein Ursprung und seine Entwicklung, in gemeinverständlicher Darstellung. Human beings; Evolution. W. Leche: Der Mensch. 207 Auges gezogen werden kann. Die kleine halbmondförmige Falte beim Menschen, die der Beweglichkeit vollständig entbehrt, ist demnach nichts anderes als ein verkümmerter und funktionsloser Abkömmling der Nick- haut der niederen Tiere. Bemerkenswert ist, daß sie der Angabe nach bei einigen Naturvölkern (Negern, Malaien) besser entwickelt ist als bei Euro- päern. Ein anderes, wenig beachtetes rudimentäres Organ sind die Gaumen- falten, d. h. die mehr oder weniger stark entwickelten Querleisten, die in einer Anzahl von 2—4 auf dem vorderen Teil des menschlichen Gau- mens vorhanden sind (Fig. 252 A). Beim Embryo (Fig. 252 B) und beim neugeborenen Kinde sind diese Leisten sowohl stärker ausgebildet als auch zahlreicher, so daß sie einen größeren Teil des Gaumens beldeiden. Wäh- rend des Wachstums gleichen sich die hinteren Falten mehr und mehr aus, die vorderen werden oft unregelmäßig und unterbrochen, und bei älteren Personen können sämtliche Falten verstrichen sein. Berück- sichtigen wir nun, daß bei den meisten anderen Säugetieren (Fig. 252 C) die Gaumenfalten eine starke und oft für verschiedene Arten verschiedene Ausbildung zeigen, 251 250 die sie zu wirksamen Hilfsmitteln Fig. 250 Augeu des Menschen und 251 eines Vogels, j -r^y 1 . um die Nickhaut (die halbmondförmige Falte) Oder Werkzeugen beim Kauen und zu zeigen (teilweise nach Romanes). Festhalten der Speise macht, so sieht man ohne weiteres ein, daß wir hier ein Organ vor uns haben, das beim Menschen ein nutzloses Erbe von Vorfahren ist, bei welchen es in voller Funktion stand. Dieses wie auch die im folgenden zu erwähnenden Organe (bis auf einen Fall) zeigen eine Eigenschaft, welche die große Mehrzahl der rudi- mentären Organe kennzeichnet, daß sie nämlich besser ausgebildet, weniger verkümmert bei dem Embryo als bei dem ausgewachsenen Individ


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