Einleitung in die Konchyliologie; oder grundzüge der naturgeschichte der Weichthiere . einleitungindiek00john Year: 1853 Nerven-System und Sinnes-Werkzeuge. 177 allen Richtungen zusammenzielibar ist. Sie überzieht alle Theile zuweilen dicht, gewöhnlicher aber schlaff genug, um Falten und Ausbreitungen zu bilden; -woher sie denn auch den Namen „Mantel' bekommen hat. Die in ihrem Gewebe einge- schlossenen Blut-Gcfässe sind zahlreich, und von den Nerven nimmt man Das- selbe an. Aus dieser Bildung möchte man schliessen, dass die Haut für äussere Ein- drücke vorzugsweise empfänglich seye; und Dies


Einleitung in die Konchyliologie; oder grundzüge der naturgeschichte der Weichthiere . einleitungindiek00john Year: 1853 Nerven-System und Sinnes-Werkzeuge. 177 allen Richtungen zusammenzielibar ist. Sie überzieht alle Theile zuweilen dicht, gewöhnlicher aber schlaff genug, um Falten und Ausbreitungen zu bilden; -woher sie denn auch den Namen „Mantel' bekommen hat. Die in ihrem Gewebe einge- schlossenen Blut-Gcfässe sind zahlreich, und von den Nerven nimmt man Das- selbe an. Aus dieser Bildung möchte man schliessen, dass die Haut für äussere Ein- drücke vorzugsweise empfänglich seye; und Diess ist in der That der Fall so. Die leichteste Hand und das weichste 'Werkzeug kann nicht mit dem Thiere in Be- rührung kommen, ohne dass es einen Eindruck wahrnimmt und Diess durch ver- ständliche Zeichen kund gibt. Die Andeutungen, welche es auf diesem Wege er- hält, sind wahrscheinlich nur von sehr allgemeiner Art und beziehen sich nur auf die Bewegung, die Temperatur und die Härte oder Weiche des Körpers, von wel- chem sie ausgehen. Um über die Lage und einiger Maassen über die Form von Körpern zu urtheilen, sind sie mit besonderen Organen versehen, die, wenn sie am Kopfe oder um den Mund liegen, Tentakeln und Fühler, wenn sie längs der Seiten oder Ränder des Mantels sich befinden, gewöhnlich Tentakular-Fäden, Tast-Fäden ') heissen. Der ersten sind 2—4, selten sechs *); und in nur 1—2 Fäl- len ist ein Paar mit einem unpaarigen dahinter vorhanden. Sie sind von walziger, verjüngter oder dreieckiger Gestalt, sehr biegsam, und können fast immer nach dem 'Willen des Thieres in eine Scheide oder unter das Halsband zurückgezogen •werden. Die Tastfäden sind zuweilen zurückzichbar, zuweilen nicht. Manche Arten besitzen sie gar nicht; aber, wo sie vorhanden, bilden sie die Hauptzierde derselben. Die Haliotis-Schaale (Fig. 32) z. B. ist, wenn wir die irisirende glän- Fig. 32. zende innere Oberfläche derselben ausnehmen, ziemlich gewöhnlich und


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