Archive image from page 481 of Die Gartenwelt (1897). Die Gartenwelt diegartenwelt06berl Year: 1897 446 Die Gartenwelt. VI, 38 der gewaltig drückenden Laubmasse der Holztriebe er- stickt. Würde man da nicht besser thun, solche Bäume überhaupt nicht zu schneiden? Formlosigkeit und wenig gutes Aussehen sind doch vorwiegend, also wozu über- haupt noch schneiden! Der Schwerpunkt der Frucht- holzbehandlung liegt in der Sommcrbehandlung und so wollen wir uns in folgendem mit dem Sommerschnitt beschäftigen. 1. a) Sommerschnitt des Kernobstes. Schon während des Sommers soll mit aufmerksamem Auge beo


Archive image from page 481 of Die Gartenwelt (1897). Die Gartenwelt diegartenwelt06berl Year: 1897 446 Die Gartenwelt. VI, 38 der gewaltig drückenden Laubmasse der Holztriebe er- stickt. Würde man da nicht besser thun, solche Bäume überhaupt nicht zu schneiden? Formlosigkeit und wenig gutes Aussehen sind doch vorwiegend, also wozu über- haupt noch schneiden! Der Schwerpunkt der Frucht- holzbehandlung liegt in der Sommcrbehandlung und so wollen wir uns in folgendem mit dem Sommerschnitt beschäftigen. 1. a) Sommerschnitt des Kernobstes. Schon während des Sommers soll mit aufmerksamem Auge beobachtet werden, ob auch ein jedes Organ des Pfirsich-Paimctten, davor Apfel-Cordon, welche die Verteilung des Frvichtholzes nach dem Winterschnitt zeigen. Vom Verfasser für die ,,GarteDweU' photogr. aufgenommen. Leitastes sich in der für seine Enfavickelung nötigen Lage befindet. Es soll dabei möglichst auf günstige Stellung der kurzen Organe Bedacht genommen werden. Wo ihnen das Licht fehlt, entferne man Teile zu Gunsten des sog. Quirlholzes. Bei Beachtung dieses Punktes genügt es häufig nicht, die jungen Triebe zu pinzieren, es muss auch oft ins alte Holz geschnitten werden und das kann ohne jedes Bedenken geschehen, sofern man nicht grössere Partien mit einem Male zu entfernen hat, was bei stetem sorgfältigen Schnitt auch nicht vorkommt. Das P i n - zieren führe ich rechtzeitig aus und zwar so, dass ich die glasige Spitze mit Leichtigkeit ausbrechen kann. Der Trieb soll dabei die Länge von 10 cm nicht überschreiten, da unser Hauptaugenmerk stets darauf gerichtet sein soll, die Erzeu- gung von kurzen Organen möglichst dicht am Leit- zwcigc zu veranlassen. Zur Bildung solch' kurzer Organe sind aber die unteren Teile eines Triebes nur dann geeig- net, wenn sie durch das Pin- zement zu besserer Entfaltung gezwungen werden. Treibt das obere Auge des pinzierten Triebes wieder aus, so er- folgt eine neue Kürzung dicht über der ersten Stelle. Sehr fehlerhaft


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