. Denkschriften der Medicinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena. yq5 Die Entwickelung des Mammarapparates der Monotremen, Marsupialier und einiger Placentalier. 170 in dieser Beziehung nur die vollkommene Uebereinstimmung meiner Beobachtungen mit den Befunden von Prof^ und Böhm zu constatiren. Allerdings glaubte Profä (1899, p. 275) damit nicht nur die Hypothese Klaatsch's (1892) über die Homologie der Inguinaltaschen mit den Marsupialierzitzentaschen widerlegt, sondern auch zugleich die von Malkmus (1887) proclamirte Deutung dieser Taschen als Reste des Marsupialierbeutels „stric


. Denkschriften der Medicinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena. yq5 Die Entwickelung des Mammarapparates der Monotremen, Marsupialier und einiger Placentalier. 170 in dieser Beziehung nur die vollkommene Uebereinstimmung meiner Beobachtungen mit den Befunden von Prof^ und Böhm zu constatiren. Allerdings glaubte Profä (1899, p. 275) damit nicht nur die Hypothese Klaatsch's (1892) über die Homologie der Inguinaltaschen mit den Marsupialierzitzentaschen widerlegt, sondern auch zugleich die von Malkmus (1887) proclamirte Deutung dieser Taschen als Reste des Marsupialierbeutels „stricte bewiesen zu haben". Maassgebend dafür war ihm: die Anlage der Inguinaltaschen als seitlich von den Mammar- anlagen und später als diese entstehende Hautfalten, ihr histologischer Aufbau, ihre Lage und Ausdehnung, sowie ihre Beziehungen zur Musculatur, unter der stillschweigenden Voraussetzung natürlich, dass dieselben Verhältnisse auch für den Marsupialierbeutel — dessen Entwickelung damals noch nicht bekannt war — charakteristisch wären. Demgegenüber hat schon Böhm unter Hinweis auf meine Untersuchungen an Bidelphys (Bresslau 1902 a, 1904) mit Recht eingewendet, dass die bei der Genese des Beutels zu Tage tretenden Epidermisringlamellen „beim Schaf in keinem Entwickelungsstadium" zu beobachten sind. Hierzu ist jetzt hinzuzufügen, dass auch die durch die vorliegende Arbeit bekannt gewordenen, etwas compli- cirteren Vorgänge bei der Entwickelung des Beutels der Perameliden und Diprotodontia keine Mög- lichkeit bieten, die paarigen Inguinaltaschen des Schafes davon abzuleiten. Der MALKMUs-PROPfi'schen Annahme ist daher die viel einfachere Auffassung Schwalbe's (1898) und Weber's (1904) vorzuziehen, wonach die Inguinaltaschen nur aus speciellen Verhältnissen hervorgegangene Falten- bildungen der Haut der Leistenbeuge darstellen, die in Verbindung mit localen Drüsenanhäufungen als Schmiergruben dienen. Bei dieser Deutung erscheint es auch keine


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