. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology, Comparative. 244 Drittes Capitel. sich ausbreitet, je nachdem seine „Oberflächenspannung" ringsherum' gleich ist oder an einzelnen Stellen grösser, an anderen geringer wird. Ein fester und starrer Körper, selbst wenn er elastisch ist, kann Contractionserscheinungen dieser Art nicht hervorbringen, da Theilchen ihre Lage nicht untereinander vertauschen können. seme Es ist daher für das Zu s tan dekomm en der Con tractions- von fundamentaler Bedeutung, dass die e r s c h e i n u n g e n lebendige Substanz eine flüssige


. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology, Comparative. 244 Drittes Capitel. sich ausbreitet, je nachdem seine „Oberflächenspannung" ringsherum' gleich ist oder an einzelnen Stellen grösser, an anderen geringer wird. Ein fester und starrer Körper, selbst wenn er elastisch ist, kann Contractionserscheinungen dieser Art nicht hervorbringen, da Theilchen ihre Lage nicht untereinander vertauschen können. seme Es ist daher für das Zu s tan dekomm en der Con tractions- von fundamentaler Bedeutung, dass die e r s c h e i n u n g e n lebendige Substanz eine flüssige Consistenz besitzt. Wie wir schon früher fanden, ist in der That alle lebendige Sub- stanz mehr oder weniger flüssig, ein Umstand, der durch den hohen Procentgehalt an Wasser bedingt ist, und es ist daher die verbreitete Auffassung, dass überhaupt alle lebendige Substanz „Contractilität" besitzt, d. h. Contractionsbewegungen auszuführen im Stande ist, durchaus begründet, wenn wir auch viele Zellen kennen, wie gewisse Algenzellen, Bakterienzellen etc., die, trotzdem sie ein intensives Leben besitzen, doch, weil sie von einer starren Membran umgeben sind, keine Contractionserscheinungen zum Ausdruck bringen können. Die Contractilität, d. h. die Fähigkeit, Contractionsbewegungen auszuführen, ist aber eine allgemeine Eigenschaft aller lebendigen Substanz und erfordert daher eingehendes Interesse. Wir können unter den Bewegungserscheinungen, die durch Con- traction und Expansion nach dem eben charakterisirten Princip zu Stande kommen, je nach der eigenthümlichen Diti'erenzirung des Sub- strats, an dem sie beobachtet werden, drei Gruppen unterscheiden,, die wir bezeichnen als: Amoeboide Bewegung (Protoplasmaströmung), M u s k e 1 b e w e g u n g (Bewegung der glatten und quergestreiften Muskelfasern), F1 i m m e r b e w e g u n g (Geisseibewegung, Wimperbewegung). Die amoeboide Bewegung, die ursprünglichste Form der Contractionserscheinungen, finden wir


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