. Allgemeine Physiologie der Muskeln und Nerven. r Erregbarkeit vorgeht, leiten wir denStrom durch eine längere Strecke des Nerven und brin-gen den Reiz zwischen den Elektroden an. Je nachder Stelle, an welcher wir reizen, können wir auchhier verschiedenartige Veränderungen nachweisen. Be-findet sich der Reiz nahe der Anode, so ist die Erreg- 126 Achtes Kapitel. barkeit herabgesetzt; in der Nähe der Kathode ist sie-erhöht, und zwischen beiden findet sich ein Punkt, wounter dem Einfluss des constanten Stromes gar keinomerkliche Veränderung der Erregbarkeit stattfindet. Wir können aus allen dies


. Allgemeine Physiologie der Muskeln und Nerven. r Erregbarkeit vorgeht, leiten wir denStrom durch eine längere Strecke des Nerven und brin-gen den Reiz zwischen den Elektroden an. Je nachder Stelle, an welcher wir reizen, können wir auchhier verschiedenartige Veränderungen nachweisen. Be-findet sich der Reiz nahe der Anode, so ist die Erreg- 126 Achtes Kapitel. barkeit herabgesetzt; in der Nähe der Kathode ist sie-erhöht, und zwischen beiden findet sich ein Punkt, wounter dem Einfluss des constanten Stromes gar keinomerkliche Veränderung der Erregbarkeit stattfindet. Wir können aus allen diesen Versuchen den Satz ab-leiten, dass ein Nerv, welcher in einem Theile seinerLänge von einem constanten Strom durchflössen wird?seiner ganzen Länge nach in einen veränderten Zustandgeräth, der sich durch Veränderungen in seiner Er-regbarkeit zu erkennen gibt. Ein Theil des Nervenund zwar an der Anodenseite hat verminderte Erreg-barkeit, der Theil des Nerven, der der Kathodenseite-entspricht, hat erhöhte Erregbarkeit. Wir bezeich-. Fig. 31. Elektrotcmus bei verschiedenen Stromstärken. nen diesen veränderten Zustand als Elektrotonusdes Nerven, und zur Unterscheidung nennen wir denZustand an der Anodenseite Anelektrotonus, undden an der Kathodenseite Katelektrotonus. WoAnelektrotonus und Katelektrotonus aneinandergrenzen,findet sich zwischen den Elektroden ein Punkt, in wel-chem die Erregbarkeit gar nicht verändert wird, wirnennen ihn den Indifferenzpunkt. Der Indifferenz-punkt liegt übrigens nicht immer genau in der Mittezwischen den Elektroden, sondern seine Lage hängt vonder Stärke des angewandten Stromes ab. Bei schwachenStrömen liegt er näher der Anode, bei starken näher Modificationen der Erregbarkeit. 127 der Kathode und bei einer gewissen mittlem Strom-stärke genau in der Mitte zwischen beiden. Wir können dieses Verhalten des Nerven im anelek-trotonischen Zustande anschaulich machen durch eineDarstellung, wie sie in Fig. 31 gegeben ist. nn be-deut


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