Archive image from page 197 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst15deut Year: 1899 118 DIE GARTENKUNST. XV, 8 Der blaublühende Weghang oben läßt mich auch der weißbliihenden Campanula pusilla alba ein Lob singen. Wie das aus den Spalten der Felssteine hervorquillt; wie sich Blüte an Blüte drängt; wie uns diese lieblichen Glocken herzfrohe Lieder ins Herze singen! Wer aber das lichte Blau, diese charakteri- stische Farbe der Glockenblumen, bevorzugt, der findet in der blauen C. pusilla seinen Wunsch erfüllt. Oder es überschüttet C. Wilsoni mit'dunkel- blauen Glockenkelchen


Archive image from page 197 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst15deut Year: 1899 118 DIE GARTENKUNST. XV, 8 Der blaublühende Weghang oben läßt mich auch der weißbliihenden Campanula pusilla alba ein Lob singen. Wie das aus den Spalten der Felssteine hervorquillt; wie sich Blüte an Blüte drängt; wie uns diese lieblichen Glocken herzfrohe Lieder ins Herze singen! Wer aber das lichte Blau, diese charakteri- stische Farbe der Glockenblumen, bevorzugt, der findet in der blauen C. pusilla seinen Wunsch erfüllt. Oder es überschüttet C. Wilsoni mit'dunkel- blauen Glockenkelchen das starre Gestein und flößt ihm süßes Leben ein. Ist sie noch zu übertreffen in ihrer Schönheit, ihrer Blütenfülle, die keines der blau- grünen Blättlein durchkommen läßt? Das sind Natur- tungen daneben, dann wird sich die Freude steigern und ein stiller Dank auch dem Züchter Anerkennung zuwenden. Wenn die Stauden im allgemeinen fast überall durchkommen und wenig Pflege bedürfen, so ist das ein großer Vorzug und ihrer weitesten Verbreitung dienlich. Damit ist aber nicht gesagt, daß es nicht Arten gibt, die doch einigen Anspruch auf fürsorg- lichere Behandlung machen. Und auch das ist gut, das erhöht immerhin den Wert dieser für den Garten unentbehrlichen Pflanzenart. So hatte ich eine Glocken- blume, die in eine Buchsbaumeinfassung geraten war und nicht wieder herauswollte; der geringste Rückstand beim Herausnehmen war bald wie- der zum blühenden Strauch. Dann wieder war eine andere (C. persici- folia), die den Winter nicht gut ver- tragen konnte, und schließlich ein- ging. Hier haben nun C. p e r s i c i - fol. alba und coerulea Coro- na t a eine Änderung gebracht, denn sie machen sich weniger aus einem nicht so milden Winter. Wie reizvoll sind die Blütenstengel, die weißen und die hellblauen, dieser wunderlieblichen Neuheit. Und welche Wirkungen sind auch mit diesen beglockten Stengeln und diesen zarten, duftigen Farben her- vorzulocke


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