. Biochemie der pflanzen, von dr. phil et med. Friedrich Czapek. Plant physiology. § 6. Chinolinbasen als Stoffwechselprodukte der Pflanzen. 299 Salpetersäure wird Pikrinsäure gebildet (1). Es sind also jedenfalls aromatische Gruppen vorhanden. Durch die Arbeiten von Tafel (2) wurde erwiesen, daß ein durch alkoholisches Kali aus dem Strychnin erhält- liches phenolartiges Abbauprodukt, das Strychnol von Loebisch und ScH00P(3), oder Tafels Strychninsäure, eine Iminocarbonsäure der Form /COOH /CO CjoHagNO^^^ „ ist, und Strychnin die Struktur CgoHgaNO^^ • ent- halten muß. Da das Dimethylstrychnin


. Biochemie der pflanzen, von dr. phil et med. Friedrich Czapek. Plant physiology. § 6. Chinolinbasen als Stoffwechselprodukte der Pflanzen. 299 Salpetersäure wird Pikrinsäure gebildet (1). Es sind also jedenfalls aromatische Gruppen vorhanden. Durch die Arbeiten von Tafel (2) wurde erwiesen, daß ein durch alkoholisches Kali aus dem Strychnin erhält- liches phenolartiges Abbauprodukt, das Strychnol von Loebisch und ScH00P(3), oder Tafels Strychninsäure, eine Iminocarbonsäure der Form /COOH /CO CjoHagNO^^^ „ ist, und Strychnin die Struktur CgoHgaNO^^ • ent- halten muß. Da das Dimethylstrychnin bedeutende Analogien mit dem Dimethylanihn zeigt, so meinte Tafel, daß eine direkte Verknüpfung der Gruppe • CO • N: mit einem Benzolring anzunehmen sei. Ferner zeigte eine von Tafel dargestellte Nitroso-Isostrychninsäure NO-CaoHaiNOxjs^jl vielfache Ähnlichkeiten mit Nitrosoderivaten von Tetrahydrochinolinen. Es soll das durch Nitrierung von Strychnin erhältliche Dinitrostrychnol nichts anderes als Dinitrodioxychinolin sein. Tafel nahm daher an, daß im Strychnin die Gruppe • CO • N: in ringförmiger piperidonartiger Bindung mit einem Chinolinring verknüpft sei. Auch Königs (4) hat auf die Analogien zwischen dem Anhydrid der Tetrahydro-a-Chinolylcarbonsäure mit dem Strychnin hingewiesen. ImAnschluß an diese Feststellungen finden PERKiNJun. und Robinson (6), daß der Kern des Strychnins aus einem Chinolin- und einem Carbazolkomplex bestehen dürfte, wobei der N der Chinolingruppe wegen der Bildung der Strychninsäure säureamidartig gebunden ist und der N der Carbazolgruppe tertiärer Natur ist. Die Oxydation von Strychnin mit Permanganat in Acetonlösung hat zu Ketosäuren geführt: Strychninonsäure und Brucinonsäure (6). Das Brucin C23H26N2O4 enthält in seiner Formel um zwei Methoxyle mehr als Strychnin. Es hat schon Shenstone (7) darauf hingewiesen, daß es ein Dimethoxylstrychnin sein müsse, was durch die Sicherstellung zweier OCH3-Gruppen im


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