Mittheilungen der zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale . reiz bekommt nun diefes Chor-geftühl durch die noch ziemlich deutlich erhaltenePolychromie. Die kleinen durch die Conturen derSchnitzwerkmufter begränzten Flächen des Getäfelsfind mit Benutzung von vier gefchmackvoU zufammen-geftellten Farben: roth, gelb, grün und blau, mofaik-artig gefärbelt. Diefe abgeblafste Temperamalereigibt der ganzen Rückwand viel Aehnlichkeit mit einem alten fein gemufterten türkifchen Teppich, deffenGrundton aus gelb und blau gebildet wird. Chorftühle in der Ar
Mittheilungen der zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale . reiz bekommt nun diefes Chor-geftühl durch die noch ziemlich deutlich erhaltenePolychromie. Die kleinen durch die Conturen derSchnitzwerkmufter begränzten Flächen des Getäfelsfind mit Benutzung von vier gefchmackvoU zufammen-geftellten Farben: roth, gelb, grün und blau, mofaik-artig gefärbelt. Diefe abgeblafste Temperamalereigibt der ganzen Rückwand viel Aehnlichkeit mit einem alten fein gemufterten türkifchen Teppich, deffenGrundton aus gelb und blau gebildet wird. Chorftühle in der Art der oben befchricbenenkommen in Polen meines Wiffcns fonft nur noch ineinem Beifpiele vor: es ift dies in der Pfarrkirche desetwa fünf Meilen nordvveftlich von Krakau, aber fchonauf ruffifchem Boden liegenden Städtchens Olkiisz. Beiweitem beffer erhalten, befitzcn diefe letzteren nocheinen Baldachin, der bei einer künftigen Reftaurirungdes Bieczer Chorgeftühls als Vorbild benutzt werdendürfte. Ein zweiter, vielleicht noch wichtigerer Gegcn-ftand der Bieczer Kirche find ein Paar hölzerne. Flg. u. (Biecz.) gothifche Altarleuchter, davon einer in Fig. 6 in dem-jenigen Zuftande reproducirt wird, in welchem erim Jahre 1887 von dem jetzt verftorbenen ConfervatorV. in einer Rumpelkammer neben der Sacri-ftei fammt dem anderen entdeckt worden ift. Unge-fähr 065 M. hoch, find fie aus Lindenholz angefertigt,das im Laufe der Zeit wurmftichig und vom Moderftark angegriffen wurde. Die beigegebene Aufnahmemacht eine nähere Befchreibung überflüßig. Es genügtzu bemerken, dafs die Schnitzarbeit eine ziemlich grobe, — 228 aber forgfältige ifl. Offenbar war der Verfertiger einProvincialbildhauer, dem gute gothifche, aber auchromanifche Motive vorlagen, der fich aber mit der gan-zen Compofitioii nicht gut zu helfen wufste. Die Zeich-nung einer gothifchen Säule, die ihm vorfchwebte, ill:plump und ungefchickt ausgefallen. Der Schaft ift zukurz, das Capital zu fehr
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