. Die Zelle und die Gewebe. Grundzüge der Allgemeinen Anatomie und Physiologie. 278 Neuntes Capitel. ins denzweig Wucherung vegetativer Zellen Knospen bilden, die zu einem Spross aus- wachsen, der, vom Ganzen abgetrennt und in Erde verpflanzt, sich be- wurzelt und zu einem vollständigen Baum wird. Bei Cölenteraten, manchen Würmern und Tunicaten ist die ungeschlechtliche Vermehrung auf vegetativem Wege eine ähnliche, da fast an jeder Stelle des Körpers eine Knospe entstehen und zu einem neuen Individuum werden kann. Bei Bougainvillea ramosa zum Beispiel (Fig. 168) entwickeln sich neue Individue
. Die Zelle und die Gewebe. Grundzüge der Allgemeinen Anatomie und Physiologie. 278 Neuntes Capitel. ins denzweig Wucherung vegetativer Zellen Knospen bilden, die zu einem Spross aus- wachsen, der, vom Ganzen abgetrennt und in Erde verpflanzt, sich be- wurzelt und zu einem vollständigen Baum wird. Bei Cölenteraten, manchen Würmern und Tunicaten ist die ungeschlechtliche Vermehrung auf vegetativem Wege eine ähnliche, da fast an jeder Stelle des Körpers eine Knospe entstehen und zu einem neuen Individuum werden kann. Bei Bougainvillea ramosa zum Beispiel (Fig. 168) entwickeln sich neue Individuen nicht nur als Seitenzweige des Hydroidenstöckchens, sondern auch aus Stolonen, die wurzelartig sich auf irgend einer Unterlage ausbreiten und zur Befestigung des Stöckchens dienen. Drittens zeigen viele Vorgänge der Regeneration oder Wiedererzeugung ver- loren gegangener Theile, dass in der Zelle ausser den offenbar gewordenen Ei- genschaften auch noch an- dere, latente Eigenschaften schlummern, welche durch die abnormen Bedingungen zur Entfaltung gebracht wer- den können. Ein abgeschnittener und Wasser gestellter Wei- entwickelt wurzel- bildende Zellen an seinem unteren Ende, und so wird hier von Zellen, die im Plane des ursprünglichen Ganzen eine sehr abwei- chende Function zu erfüllen hatten, eine den neuen Be- dingungen entsprechende Aufgabe übernommen, ein Beweis, dass die Anlage dazu in ihnen gegeben war. Und so können sich umgekehrt auch aus abgeschnittenen Wurzeln Laubsprosse bilden, die dann zu ihrer Zeit selbst männliche und weibliche Geschlechtspro- ducte hervorbringen. In diesem Fall stammen also direct aus Zellbe- standtheilen einer Wurzel Geschlechtszellen ab, die als solche wieder zur Reproduction des Ganzen dienen. Aehnliche Verhältnisse zeigen nach den Untersuchungen von Loeb (IX, 17) einzelne Hydroidpolypen. Die Botaniker hängen zum grössten Theil der Lehre an, die kürz- lich noch de Vries (IX. 30) gegen Weismann vertheidigt und in den Sat
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