. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Biology; Physiology. Von den elementaren Leltenserscheinungen. 189 Momenten der Umgebung entspricht. Bei Gewohnheiten, in der Lebensweise etc. spricht sich hier die Anpassung meistens viel deut- licher aus, als in der Form. Ein Mensch, unter andere Lebens- bedingungen, in ein anderes Land, unter andere Leute versetzt, passt sich im Laute der Jahre mehr und mehr seiner Umgebung an und übernimmt ihre Sitten und Gebräuche, ihre Tliätigkeiten und Lebens- weise mehr und mehr. Weit seltener beobachtet man an Organismen durch individuelle A


. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Biology; Physiology. Von den elementaren Leltenserscheinungen. 189 Momenten der Umgebung entspricht. Bei Gewohnheiten, in der Lebensweise etc. spricht sich hier die Anpassung meistens viel deut- licher aus, als in der Form. Ein Mensch, unter andere Lebens- bedingungen, in ein anderes Land, unter andere Leute versetzt, passt sich im Laute der Jahre mehr und mehr seiner Umgebung an und übernimmt ihre Sitten und Gebräuche, ihre Tliätigkeiten und Lebens- weise mehr und mehr. Weit seltener beobachtet man an Organismen durch individuelle Anpassung an andere Lebensbedingungen eine Aenderung der Kürperformen, und zwar aus dem Grunde, w^eil dazu schon viel weitgehendere Aenderungen in den Lebensbedingungen nothwendig sind, die nicht mehr so leicht ertragen werden, wie die verhältnissmässig geringen Aenderungen, die nur zur Anpassung in der Lebensweise führen. Schon eine verhältnissmässig geringe Aenderung der Zusammensetzung des Wassers, in dem die Wasserthiere leben, führt in den meisten Fällen den Tod herbei. Meeresthiere in Süss- wasser und Süsswasserthiere in Meerwasser gesetzt, gehen meistens zu Grunde; nur wenige Formen, besonders solche, die in den Fluss- mündungen leben, wie viele Fische, haben sich an Beides angepasst. Sehr interessant ist in dieser Beziehung ein Krebs, die Artemia s a 1 i n a. Schmankewitsch ^) nämlich stellte die eigenthümliche Thatsache fest, dass sich dieser kleine, im Seewasser lebende Krebs durch langsame Gewöhnung an Süsswasser in eine andere Krebsform, und zwar in verdünn- tem Meerwasser zunächst in die Artemia Milhauseni, in reinem Süssw-asser schliess- lich in den Brauchipus stagnalis, For- men mit durchaus verschiedenen Charakteren, umwandeln lässt. Auch von der einzelnen Zelle sind ähnliche Fälle bekannt. So haben A. Schneider, Brass und 0. Zacharias^) an Spermatozoen, Darmepithelzellen und Amoeben durch Zusatz verschiedener Lösungen zum Medium bedeuten


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