. Anatomische Hefte. Zur Eutwickelungsgeschichte der menschlichen Lippen. 255 Doch gibt es auch Übereinstimmendes. Beim erstbeschriebenen Präparat treffen wir eine Deckschicht, welche sich ebenfalls durch eine reiche Entwickelung von Hornstoff auszeichnete. Und darin haben wir somit eine für das Epithel des Lippen- saumes kennzeichnende Eigenschaft zu erblicken, eine Eigen- schaft, die sich schon sehr früh entfaltet. Diese Tatsache ver- dien I besondere Bedeutung. Denn das Auftreten von Verhor- nungserscheinungen, wie die oben beschriebene, in der Schleim- haut des Lippensaumes beim Menschen i
. Anatomische Hefte. Zur Eutwickelungsgeschichte der menschlichen Lippen. 255 Doch gibt es auch Übereinstimmendes. Beim erstbeschriebenen Präparat treffen wir eine Deckschicht, welche sich ebenfalls durch eine reiche Entwickelung von Hornstoff auszeichnete. Und darin haben wir somit eine für das Epithel des Lippen- saumes kennzeichnende Eigenschaft zu erblicken, eine Eigen- schaft, die sich schon sehr früh entfaltet. Diese Tatsache ver- dien I besondere Bedeutung. Denn das Auftreten von Verhor- nungserscheinungen, wie die oben beschriebene, in der Schleim- haut des Lippensaumes beim Menschen ist zwar schon be- kannt, aber bei ausgetragenen Früchten, wo die Schleimhaut. Fig. 8. eine sehr verwickelte Struktur bestzt und von mehreren Autoren - besonders Neustätter und M a 1 k a R a m m — ausführlich beschrieben. In seiner Arbeit über den Lippensaum beim Menschen beschreibt Neustätter sehr genau die ver- schiedenen Schichten bei einem Neugeborenen. Im Bereich der Pars villosa wird die epitheliale Bekleidung der Lippe plötzlich viel dicker, indem die Hornschicht der Pars glabra sich auf fasert, kernhaltig wird und „die sehr langen spindel- förmigen Kerne erscheinen wie aus lauter feinsten bräunlichen Körnchen zusammengesetzt" (1. c. S. 370). Dass es sich hier um Bildung von Hornsubstanz handelt, wird von Neustätter ausdrücklich betont. Wenn man die Lippen eines Neugeborenen oder eines älteren Fötus einge Tage an der Luft austrocknen. Please note that these images are extracted from scanned page images that may have been digitally enhanced for readability - coloration and appearance of these illustrations may not perfectly resemble the original München [etc. ] J. F. Bergmann
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