Der Stil in den technischen und tektonischen KuÌnsten, oder, Praktische Aesthetik : ein Handbuch fuÌr Techniker, KuÌnstler und Kunstfreunde . Zweckmässigkeit ohne den oberenKranz, der die drei Füsseverknüpft und zugleich zur Auf-nahme der Last (des Kessels)dient. Er entspricht zugleichdem Obengesagten, als Reprä-sentant des Kessels, 2 der, ob-schon unabhängig von der insich abgeschlossenen Form desDreifusses, dennoch mit diesemzu einer höheren einheitlichen Er-scheinung zusammenwirkt. DerKranz symbolisirt sich daher alszugleich krönend (abschlies-send), zusammen fassend (bin-dend), und aufnehm


Der Stil in den technischen und tektonischen KuÌnsten, oder, Praktische Aesthetik : ein Handbuch fuÌr Techniker, KuÌnstler und Kunstfreunde . Zweckmässigkeit ohne den oberenKranz, der die drei Füsseverknüpft und zugleich zur Auf-nahme der Last (des Kessels)dient. Er entspricht zugleichdem Obengesagten, als Reprä-sentant des Kessels, 2 der, ob-schon unabhängig von der insich abgeschlossenen Form desDreifusses, dennoch mit diesemzu einer höheren einheitlichen Er-scheinung zusammenwirkt. DerKranz symbolisirt sich daher alszugleich krönend (abschlies-send), zusammen fassend (bin-dend), und aufnehmend (fas-send) , oft selbst als kelchförmig nach, aussen sich entwickelndesGefäss, als Kessel für den Kessel. Dazu kommen noch dieOhren (Ota) oder Handhaben, die zwischen den Füssen in drei-facher Zahl an den Kranz befestigt sind. Den letzten Abschlussdes Gcsammtwerkes, dessen vom Kult getragene Wichtigkeit beiden Alten bekannt ist, bildet der auf den hochragenden Hand-haben ruhende Deckel (Holmos). Bei stark belasteten Dreifüssen tritt noch eine vierte mittlere 1 Gr. Stephane, lat. coroua. 2 Gr. Lebes, lat. pelvis, Dreifuss aus Pompeji Tektonik. Allgemein-Formelles. 239 Stütze hinzu, die als Stele oder als Säule den Boden des Kes-sels unmittelbar aufnimmt und sich der Idee nach unabhängig zudem übrigen Gestütze verhält. Wir werden sehen, zu welcherBedeutung sich diese anfänglich nur beigefügte Form entwickelt. Wie die Kunst sich schrittweise dieses zusammengesetzte Motivals Ganzes und in seinen Theilen zu Eigen machte, wie hellenischeFormenpoesie ihm den geistvollsten Ausdruck lieh, hiervon zeu-gen die vielen Beispiele von Dreifüssen, aus Thon, Metall undStein, oder nur gemalt auf Vasen und an Wänden, oder auf Re-liefs, die sich erhielten, deren Analyse auf die bereits gegebenenGrundsätze zurückführt. Auch ist schon in dem Bande I (p. 366bis 392) Spezielleres darüber enthalten, namentlich über die theilsstruktive, theils zweckliche, theil


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