. Die Gartenwelt . Ob sie je in Aktion treten werden, diese Festungen? — Sospel ist ein altes Bergstädtchen italienischen Charakters, mit französischer Tünche, schmutzig, grau und düster. Vor 60 Jahren war es noch italienisch (Sospello), heute will niemand mehr italienisch sprechen. Das weite Tal wird der Bevera durchflössen, einem Seitenflusse der Roja, bei Ventimiglia mündet. Auf den Südhängen sehen noch prächtige Olivenhaine und Weinberge, im Tale erstrecken sich saftige Wiesen; einige Landhäuser sind von Pergolen und hübschen Obstbäumen umgeben. Unser Weg führt uns nun auf einer vorzüglich


. Die Gartenwelt . Ob sie je in Aktion treten werden, diese Festungen? — Sospel ist ein altes Bergstädtchen italienischen Charakters, mit französischer Tünche, schmutzig, grau und düster. Vor 60 Jahren war es noch italienisch (Sospello), heute will niemand mehr italienisch sprechen. Das weite Tal wird der Bevera durchflössen, einem Seitenflusse der Roja, bei Ventimiglia mündet. Auf den Südhängen sehen noch prächtige Olivenhaine und Weinberge, im Tale erstrecken sich saftige Wiesen; einige Landhäuser sind von Pergolen und hübschen Obstbäumen umgeben. Unser Weg führt uns nun auf einer vorzüglichen Straße, welche vor etwa 30 Jahren angelegt wurde, der Bevera entlang bergauf, leider für den wachsenden Verkehr, der auch in diesen entlegenen Bergwinkel dringt, doch etwas zu schmal. Bald hinter der Stadt verlassen wir die letzten Oel- bäume und die laubabwerfenden, sommergrünen Gehölze, die wir bereits an den Nordhängen sahen, werden nun die allein herrschenden. Es sind hauptsächlich Linden, Hopfenbuchen, Ahorne, Robinien, Eichen, Nußbäume und Haselnußsträucher. Die Schlucht, in die nun die Straße eindringt, wird immer enger. Die Straße hat den Felswänden abgewonnenen werden müssen, in zahlreichen Schleifen windet sie sich aufwärts. Tief unten rauschen die Wasser der Bevera, stellenweise arg eingeengt, an anderen in kühnen Fällen in die Tiefe rauschend. Die Felswände, die sich rechts und links fast senkrecht erheben, sind alle bewaldet. Unten herrschen sommergrüne Laubhölzer, nach oben treten Nadelhölzer, haupt- sächlich Pinus silvestris, auf. Vom Wagen aus verfolgen wir die Pflanzen längs der Straße. Es ist die typische Vegetation der Bergregion unseres Mittel- meergebietes, in die sich nun auch die Vertreter der nordischen Flora drängen. Häufig ist der Perrückenstrauch, Rhus Cotinus, dessen hübsche, federstrauß- artige Fruchtstände jeden Ast krönen. Dieser Strauch ist eine Zierde unserer Bergtäler, namentlich im Herbste, w


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