Experimentalphysiologie des Nervensystems . ehen aus dipolaren Molekeln an, in welche vollständig zerfallen sie durch die obere Reihe dargestelltsind. In der That nun erläutert diese Yorstellungsweise alle Erschei-nunaen des electrotonischen Zustandes. Sie macht verständlich : wie anbeiden Enden eines in der Mitte vom Strom durchflossenen Nerven ent-gegengesetzte Phasen zum Vorschein kommen, was der Leser ohneweitere Erläuterung einsehen wird; wie die verschiedene Ausbildungdes electrotonischen Zustandes von der Stromdichte abhängig ist, jestärker nämlich diese, desto vollständiger die Zerfäll


Experimentalphysiologie des Nervensystems . ehen aus dipolaren Molekeln an, in welche vollständig zerfallen sie durch die obere Reihe dargestelltsind. In der That nun erläutert diese Yorstellungsweise alle Erschei-nunaen des electrotonischen Zustandes. Sie macht verständlich : wie anbeiden Enden eines in der Mitte vom Strom durchflossenen Nerven ent-gegengesetzte Phasen zum Vorschein kommen, was der Leser ohneweitere Erläuterung einsehen wird; wie die verschiedene Ausbildungdes electrotonischen Zustandes von der Stromdichte abhängig ist, jestärker nämlich diese, desto vollständiger die Zerfällung der peripolarenMolekeln in dipolare; wie sie mit der Entfernung von den Electrodenabnehme, jedes Molekül hat sein nächst nachbarliches zu richten undfindet dabei in ihm einen gewissen Widerstand, so dass es dasselbe nichtso stark zu richten vermag, als es selbst gerichtet wurde; und dass erfeJde, wenn der Strom senkrecht auf die Längsaxe des Nerven gerichtetist, indem in diesem Fall, wie eine einfache Zeichnung ergiebt, die. *) Wenn man nicht etwa dahin zählen will, dass eine verhältnissmäsig kurze, voneinem Strom durchflossene Rolle, über einen langen Stab weichen Eisens gezogen,diesen bis an seine Enden zum Electromagneten macht. — 65 — ausserhalb des Stromkreises den Electroden zunächst liegenden Theilchenunter dem Einfluss entgegengesetzter Kräfte stehen. §. 9. Die Eig-enschaften des tetanisirten Nerven. Man versteht unter einem tetanisirten Nerven einen solchen, welcherauf irgend einer Strecke seines Verlaufs von einem fortvfährend unter-brochenen Strom, sei es immer in gleichem, sei es in verschiedenemSinne, durchflössen wird, oder welcher auch, anstatt diesem, chemischen,mechanischen oder thermischen Einflüssen ausgesetzt wird. Die Bezeich-nung tetanisirter Nerv verdankt der Thatsache ihre Entstehung, dass einmit einem auf die eben angegebene Art behandelten Nerven verbundenerMuskel nicht eine einfache Zuckung, sondern viele, rasch auf einan


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