. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative. 157 Lamina terminalis nicht mehr genügenden Platz bieten, und der Balken- querschnitt muß daher bald ihre Grenzen überschreiten. Wesentlichen Einfluß auf die Form, in welcher diese Ueberschreitung geschieht, wird dabei die Art und Weise haben, wie die neuen Balkenfasern an die vorhandenen sich anlegen bezw. wie und in welcher Menge sie sich zwischen ihnen hindurchdrängen, um auf die entgegengesetzte Groß- hirnhälfte zu gelangen. Die Zahl der Balkennervenfasern muß abhängig sein von der Zahl der vorhandenen Ursprungszellen, denn wenn möglicherweise


. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative. 157 Lamina terminalis nicht mehr genügenden Platz bieten, und der Balken- querschnitt muß daher bald ihre Grenzen überschreiten. Wesentlichen Einfluß auf die Form, in welcher diese Ueberschreitung geschieht, wird dabei die Art und Weise haben, wie die neuen Balkenfasern an die vorhandenen sich anlegen bezw. wie und in welcher Menge sie sich zwischen ihnen hindurchdrängen, um auf die entgegengesetzte Groß- hirnhälfte zu gelangen. Die Zahl der Balkennervenfasern muß abhängig sein von der Zahl der vorhandenen Ursprungszellen, denn wenn möglicherweise auch Teilungen der Fasern vor dem Uebertritt auf die andere Seite statt- finden, so steht doch die Menge der geteilten Fasern im Verhältnis zu derjenigen der Stammfasern und diese wieder zu der Zahl der Ursprungszellen. Die Balkenfaserursprungszellen sind nun über den größten Theil der Großhirnhemisphäre verbreitet, und nach dem, was wir bis jetzt über den Verlauf der Balkenfasern wissen, dürfen wir annehmen, daß sie in der Hauptsache den kürzesten Weg von einer Gehirnseite zur anderen nehmen; caudale Gehirnteile der einen Seite sind mit caudalen der anderen Hemisphäre verbunden u. s. f. Daraus erklärt sich vor allem die langgestreckte Gestalt des Balkens, außer- dem aber auch die Form seiner medianen Schnittebene auf den ver- schiedenen Stufen der Entwickelung. Im Anfange ihrer Entwickelung haben die Großhirnbläschen noch annähernd Halbkugelform, wenn man sie von der Seite betrachtet. Mit zunehmendem Wachstum aber nimmt der Mantel gegenüber dem Boden beträchtlich an Ausdehnung zu. Die Folge ist, daß Stirn- und Schläfenteil der Hemisphären sich mehr und mehr um die Mitte des ventralen Teiles herumlegen und schließlich die Sylvische Furche zwischen sich lassen. Es ist nun aus der Halb- kugel, an welcher Ventral- und Dorsalteil nahezu gleich stark gewölbt waren, eine Sichel mit ventraler Con- cavität entstanden. Solange die Groß- hirnbläschen


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