. Der Mensch, sein Ursprung und seine Entwicklung, in gemeinverständlicher Darstellung. Human beings; Evolution. 162 W. Leche: Der Mensch. seiner Organe die Entwicklung der Art, der Gattung wiederspiegelt, daà in der Embryonalentwicklung jedes einzelnen Wesens wenigstens einige Spuren der Schicksale zurückgeblieben sind, welche seine Vorfahren durch- gemacht haben. Derartige Erscheinungen sind der Ausdruck für das, was man â â viel- leicht etwas zu pompös â das biogene- tische Grundgesetz genannt hat. Dieses ist von Haeckel folgendermaÃen formuliert worden: ,,Die Embryonalentwicklung (die


. Der Mensch, sein Ursprung und seine Entwicklung, in gemeinverständlicher Darstellung. Human beings; Evolution. 162 W. Leche: Der Mensch. seiner Organe die Entwicklung der Art, der Gattung wiederspiegelt, daà in der Embryonalentwicklung jedes einzelnen Wesens wenigstens einige Spuren der Schicksale zurückgeblieben sind, welche seine Vorfahren durch- gemacht haben. Derartige Erscheinungen sind der Ausdruck für das, was man â â viel- leicht etwas zu pompös â das biogene- tische Grundgesetz genannt hat. Dieses ist von Haeckel folgendermaÃen formuliert worden: ,,Die Embryonalentwicklung (die Keimes- geschichte) ist ein Auszug der Stammesgeschichte; oder etwas ausführlicher: die Formenreihe, welche der individuelle Organismus während seiner Ent- wicklung von der Eizelle an bis zu seinem ausge- bildeten Zustande durchläuft, ist eine kurze ge- drängte Wiederholung der langen Formenreihe, welche die tierischen Vorfahren desselben Orga- nismus oder die Stammformen seiner Art von den ältesten Zeiten der sogen, organischen Schöp- fung an bis auf die Gegenwart durchlaufen ; Gleichzeitig aber hat Haeckel scharf betont, daà die Entwicklung des Individuums (die,,Onto- genese") nicht nur eine abgekürzte, sondern in mehreren Hinsichten auch eine entstellte, eine ,,gefälschte" Rekapitulation der Entwick- lungsgeschichte (der ,,Phylogenese") der Gattung ist. Und daà dem so sein muÃ, ist leicht einzu- sehen. Der Embryo lebt sein eigenes Leben. Wechselnde Daseinsbedingungen müssen ebenso auf den Embryo wie auf den vollausgebildeten Organismus einwirken. Der Embryo muà daher durch Anpassung an die spezifischen Verhält- nisse, die das Embryonalleben darbietet, sich umbilden können, gewisse Organe verändern, neue erwerben, demnach Eigenschaften erhalten können, welche die Vorfahren niemals im ausgebildeten Zustande gehabt haben â Organe, die also nicht ererbt sind. âJede kritische Untersuchung und Sch


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